piwik no script img

Festival der Kulturen

Ein Fest ist es und wird es sein, das „Festival der Kulturen“ im Schlachthof. Heute und morgen abend werden „Roots Nights“ gefeiert, mit Musikgruppen aus Afrika, Palästina, Kolumbien und Brasilien. Das Percussion- Ensemble „Farafina“, das schon 1990 die erste Bremer „Roots Night“ eröffnete, tanzt, springt und trommelt, „Handala“ bringt Intifada-Rock aus Palästina, „Capoeira“ ist die Musik schwarzer, nach Brasilien verschleppter Sklaven und Ausdruck einer lebendig-starken Widerstandskultur.

Sonntag abend zeigt die grandiose Gruppe „Arrabal“ eine Latin-Pop-Tragödie zur Unterdrückungsgeschichte der Kolonialisierung: „Wir werden tanzen, bis das Leder der Trommeln reißt, und nicht aufhören, den Finger in die Wunde zu legen.“ Dieses Votum der Gruppe „Arrabal“ gilt für das Festival insgesamt. In 15 (kostenlosen) Tagesveranstaltungen bis zum Sonntag wollen die VeranstalterInnen Fest und Reflexion verbinden.

Filme, Ausstellungen, Lesungen und Vorträge ergänzen die Theater- und Musikveranstaltungen. Am Sonntag um 15.00 Uhr können sich BesucherInnen und Fachleute zu einem „Arbeitsgespräch: Kolonialismus in der Kultur“ treffen. „Woher kommt die Begeisterung für das Exotische?“ ist die Fragestellung. „Bedienen wir uns nicht genauso überheblich und besitzergreifend im bunten Gemischtwarenladen Kultur, wie wir es seit Jahrhunderten bei den materiellen Schätzen anderer Völker tun?“ Das „Festival der Kulturen“ will den Dialog. ck

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen