Lateinamerikas Wirtschaft bleibt von Außenfinanzierung abhängig

Santiago (IPS) — Der wirtschaftliche Aufschwung in Lateinamerika und der Karibik wird sich zwar auch 1992 fortsetzen, bleibt aber unstabil und steuert auf neue Schwierigkeiten zu. Diese Warnung spricht aus dem neuesten Bericht der regionalen UNO-Wirtschaftskommission Cepal.

Als Schwachstellen erweisen sich vor allem die Abhängigkeit von externer Finanzierung und die anhaltende ungleiche Verteilung des Reichtums. Dies sei die Achillesferse des Aufschwungs, betonte Cepal-Sekretär Gert Rosenthal in Caracas. Für 1992 prognostiziert der Bericht ein Wirtschaftswachstum in der Region von durchschnittlich 3,2 Prozent. Mit plus sieben Prozent wird das Wachstum in Chile am kräftigsten ausfallen, gefolgt von Argentinien, Panama und Venezuela mit plus sechs Prozent.

Ausnahmen bilden Peru, wo das Wirtschaftsprodukt sogar abnehmen könnte, und vor allem das wirtschaftlich bedeutende Brasilien mit einer anhaltend hohen Inflation von über 20 Prozent pro Monat.