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Männerorientierte Entwicklung

Washington (epd) - Die Diskriminierung von Frauen ist nach Ansicht des US-amerikanischen „World watch“-Instituts eine der Hauptursachen für die Armut in vielen Entwicklungsländern. Das Pro-Kopf- Einkommen sei in den achtziger Jahren in fünfzig Nationen gefallen, heißt es in einer neuen Studie des unabhängigen Öko-Forschungsinstituts. Ein Zurückgehen der Armut und der hohen Geburtsraten sei nur zu erreichen, wenn Entwicklungsprogramme auch auf Frauen ausgerichtet würden. Nach Darstellung von „World watch“ versorgen in der Dritten Welt, vor allem Frauen die Familien. In Afrika südlich der Sahara produzierten Frauen 80 Prozent des dort konsumierten Obstes und Gemüses, in Indien seien es 70 bis 80 Prozent und in Lateinamerika 50 Prozent, heißt es. Frauen arbeiteten im allgemeinen mehr und länger als Männer und führten einen größeren Teil ihres Einkommens und ihrer landwirtschaftlichen Erträge der Familie zu. Trotzdem werde ihnen durch diskriminierende Gesetze vielerorts der Zugang zu Ausbildung und Krediten erschwert.

Verfasserin Jodi Jacobson beklagt, daß auch internationale Entwicklungsprogramme viel zu „männerorientiert“ seien. Außerdem sei die Benachteiligung der Frau ein wesentlicher Grund für hohe Bevölkerungswachstumsraten. Für viele Frauen seien Kinder die einzige wirtschaftliche Absicherung.

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