■ Radiodays: DONNERSTAG
Daß die Frauen in der sogenannten „dritten Welt“ zur Emanzipation zu unterentwickelt seien, ist auch in „aufgeklärten“ Kreisen ein weitverbreitetes Vorurteil. Eine Sendung des SR2 (18.05 Uhr) straft solche Ansichten Lügen! Auf der Internationalen Frauenbuchmesse in Amsterdam „entdeckte“ Autorin Kerstin Kilanowski drei feministische Verlagsprojekte aus Afrika, Lateinamerika und Asien. Ihr Feature „Wölfinnen im Schafspelz“ zeigt, daß diese Frauen durchaus in der Lage sind, ihr Gedrucktes „an den Mann“ zu bringen.
Eine nachahmenswerte Variante von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurde unlängst in Marseille durchgeführt: sechszehn arbeitslose junge Musiker erhielten die Chance, mit Fred Frith ein Ensemble zu bilden. Da jener eigenwillige Jazzer auch in unseren Breiten durch seinen Dok- Film „Step across the Border“ bekannt und beliebt wurde, war der Erfolg der Truppe beim „Internationalen New Jazz Festival in Moers“ geradezu vorprogrammiert. Ein Konzert von Mr. Frith und seiner Band „Que d' la Gueule“ (zu Deutsch: „frei nach Schnauze“) ist im WDR 1 um 21.00 Uhr zu hören.
Eine letzte Folge der hervorragenden SFB-Produktion „Das zerbrochene Haus“ (MDR-Kultur und SFB 3, 19.30 Uhr) soll hier besonders hervorgehoben werden. Mit „Dieser Hitler, der uns bleibt“ beschließt Horst Krüger den Rückblick auf seine Jugend im „Dritten Reich“. Die Sendung wirkt als hervorragende „Gedächtnisstütze“ in Zeiten, wo im „Nachfolge-Deutschland“ Pogrome gegen Minderheiten wieder an der Tagesordnung sind.
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