: Mit Sonne im Tank zum Sieg
■ Am Samstag startet zum vierten Mal die Hanse-Solar-Rallye für Elektromobile / Die sparsamsten Fahrzeuge gewinnen
für Elektromobile / Die sparsamsten Fahrzeuge gewinnen
Bahn frei für die leisen Brummer. Am kommenden Samstag findet zum vierten Mal der Hanse-Solarmobil-Cup, die größte norddeutsche Rallye für Elektroautos statt, welche ihren Strom aus umweltfreundlichen Sonnen- oder Windkraftwerken beziehen. Dabei: 26 Stromer, deren Design von der Seifenkisten-Konstruktion über den fast alltäglich aussehenden Kleinwagen bis hin zum flunderflachen High-Tech-Flitzer mit aufmontiertem Solarzellenpaneel reicht.
Die Tour, die Punkt 10 Uhr auf dem Gelände des Alstertaler Einkaufszentrums von Umweltsenator Vahrenholt gestartet wird, führt über das Umweltzentrum Karlshöhe, Steilshoop und Ahrensburg zum Alsteranleger Jungfernstieg, wo um 19 Uhr die Siegerehrung stattfinden soll. Gewinner wird es mehrere geben, da die Sonnengefährte in fünf Wertungsklassen starten: Vom Rennmobil über das Serienfahrzeug bis hin zum zum Solar- Mofa Marke Eigenbau. Sogar ein Elektro-Renner aus Frankreich wird an der Tour teilnehmen, wie auch ein umgerüsteter Trabbi, bei dem die Zuschauer die markentypischen Auspuffdüfte vermissen werden.
Spitzengeschwindigkeiten sind bei der Hanse-Solar-Rallye nicht gefragt. Wertvolle Wertungspunkte sammeln die Fahrzeuge, die am wenigsten Strom verbrauchen, am meisten Gepäck aufnehmen können, wendig sind und nach dem Ampel-Stop so fix beschleunigen können, daß sie keinen Auffahrunfall provozieren. Voraussetzung für die Teilnahme: Jeder Besitzer eines Elektroautos muß nachweisen, daß er über Anteile an einem Windrad oder das heimische Solardach mindestens soviel regenerative Energie ins Stromnetz einspeist, wie er für die Ladung der Autobatterie wieder aus der Steckdose herausholt.
Die meisten Teilnehmer an der Elektrowettfahrt kommen aus Hamburg, wo die Anschaffung eines Solarmobils bis Ende des Jahres mit 4500 Mark pro Sitzplatz gefördert wird. Über 120 abgasfreie Fahrzeuge rollen bereits über die hanseatischen Straßen. Sie verbrauchen auf 100 Kilometern lediglich Strom zum Preis von 1,20 bis 2,50 Mark. Die Anschaffung eines Ökomobils ist dafür umso teurer: Rund 12000 Mark muß der umweltbewußte Autofahrer für einen einsitzigen „mini-el“ auf den Tisch legen, ein zweisitziger Kleinwagen kostet sogar rund 30000 Mark. Solar- Cup-Mitorganisator Thomas Albrecht: „Öffentliche Einrichtungen wie die Gaswerke und die Post sind gefordert, ihre Fuhrparks auf Elektromobile umzustellen“. Bei entsprechenden Großaufträgen könnte die Produktion von Handarbeit auf Fließband umgestellt werden, der Preis der Öko-Autos würde konkurrenzfähig werden. Marco Carini
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