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Konservative Front gegen den ANC

■ Südafrika: Schwarze und weiße Politiker warnen Regierung

Johannesburg (taz) — Schwarze und weiße konservative PolitikerInnen haben sich am Dienstag in Johannesburg getroffen, um über die Bildung einer gemeinsamen Front gegen die südafrikanische Regierung und den Afrikanischen Nationalkongreß (ANC) zu verhandeln. Bei der Eröffnung des Treffens drohte der Zuluführer Mangosuthu Buthelezi, das von ihm regierte Zulureservat Kwa Zulu von Südafrika abzuspalten, wenn Verhandlungen über die Zukunft des Landes „scheitern“ sollten. Die Politiker der ethnisch definierten Parteien fühlen sich durch ein vor zehn Tagen zwischen ANC und Regierung unterzeichnetes bilaterales Abkommen von der Mitbestimmung über die Zukunft des Landes ausgeschlossen. Neben Buthelezi nahmen die Führer der Homeland-Reservate Ciskei und Bophuthatswana, Brigadier Oupa Gqozo und Lucas Mangope, und Delegationen der weißen ultrarechten Konservativen Partei (CP) und der Afrikaander Volksunion (AVU) an dem Treffen teil.

Buthelezi hatte das Abkommen zwischen ANC und Regierung am Wochenende als „Kriegserklärung an die Zulus“ beschrieben. Auch Gqozo sagte am Dienstag, daß in Südafrika bereits Krieg herrsche und der Regierung nicht mehr zu trauen sei. Am Tag zuvor hatte sich Gqozo in Johannesburg mit dem Führer der neonazistischen Afrikaander Widerstandsbewegung (AWB), Eugene Terre Blanche, getroffen. Danach sagte die AWB dem Militärdiktator der Ciskei Unterstützung gegen mögliche Gewaltandrohungen des ANC zu.

Regierungsvertreter warnten Buthelezi am Dienstag vor einem Alleingang. Der ANC erklärte indessen am Montag seine Bereitschaft, Vorbereitungen für eine Begegnung zwischen Buthelezi und ANC-Präsident Mandela zu treffen. „Die Politik des ANC ist es, daß Verhandlungen (über die Zukunft des Landes) so inklusiv wie möglich sein sollten“, hieß es in einer Erklärung. Hans Brandt

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