Falsche Informationen zum Berliner Strahlenkongreß-betr.: "Chaos auf dem Strahlenkongreß", taz vom 26.9.92

betr.: „Chaos auf dem Strahlenkongreß“, taz vom 26.9.92

Ihr Artikel enthält einige unzutreffende und zum Teil rufschädigende Angaben.

1.Ich habe mir nicht selbst den Titel des Generalsekretärs der Konferenz verliehen. Vielmehr bin ich vom Internationalen Vorbereitungskomitee der Konferenz Ende November 1991 zum Generalsekretär bestellt worden. Diese Bezeichnung ist im übrigen für diese Funktion international üblich.

2.Ich habe nicht „das Chaos mit den geringen finanziellen Mitteln, die zur Verfügung standen“, begründet, und erst recht nicht gegenüber Ihrer Reporterin, mit der ich überhaupt nicht gesprochen habe. Ich habe auch nicht „mehr TeilnehmerInnen ein(geladen), als der Etat zuließ“. Vielmehr haben wir uns zu Beginn der Konferenz einer größeren Zahl nicht eingeladener, mittelloser Besucher aus der GUS und Übersee gegenübergesehen. Diese haben wir als Bereicherung der Konferenz empfunden und ihnen daher, so gut es in der Kürze der Zeit ging, Unterkunft und Verpflegung besorgt. Dies hat allerdings unsere organisatorischen und finanziellen Kapazitäten überfordert. Die Alternative, diesen Menschen die Tür zu weisen, hätte ein menschliches Desaster zur Folge gehabt, das wir nicht verantworten wollten.

3.Eva Quistorp ist nicht aus der „Gesellschaft für eine nuklearfreie Zukunft“ ausgetreten. Dem Vereinsvorstand liegt weder eine mündliche noch eine schriftliche Austrittserklärung vor. Sebastian Pflugbeil und Michael Roelen haben nicht am 25.9. und nicht „aus Protest gegen Dömpkes Gebaren ihren Austritt“ aus dem Verein erklärt. Vielmehr sind sie bereits Ende April aus dem Verein ausgetreten, und zwar weil sie im Gegensatz zu mir der Ansicht waren, daß die Konferenz nicht zu realisieren sei, und das entsprechende Risiko nicht tragen wollten.

Ich möchte an dieser Stelle nicht versäumen, Ihnen — und auch der betreffenden Reporterin — für die ausführliche Berichterstattung über die Konferenz zu danken. Stephan Dömpke, Gf. Vorstand

der Gesellschaft für eine

nuklearfreie Zukunft, Berlin