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Erklärung zur Zerschlagung des Drogenstrichs

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ERKLÄRUNG ZUR

ZERSCHLAGUNG DES DROGENSTRICHS

Die Entscheidung des Bremer Senats, den Drogenstrich in der Friesenstraße zu zerschlagen und die Betreuungs- und Versorgungsangebote für Drogenprostituierte zu schließen, kann sowohl aus drogenpolitischer als auch aus frauenpolitischer Sicht nicht hingenommen werden.

Ohne die Bereitstellung von Alternativen hat die Vertreibung aus den bisher genutzten Straßenzügen für die betroffenen Frauen dramatische

Auswirkungen.

Verfolgungsdruck und Vereinzelung, d.h. auch der Verlust sozialer Unterstützung und Kontrolle werden zur Folge haben,

— daß Gewalt, die von Freiern ausgeht, zunimmt

— daß das Anzeigen dieser gewalttätigen Straftaten aufgrund eigener Kriminalisierung von Frauen

unterlassen wird

— daß sich die gesamte gesundheitliche und soziale Situation der Frauen verschlechtert, da die Preise

für Prostitution nicht gehalten werden können,

— daß der Forderung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eher nachgegeben wird, und sich das

Gesundheitsrisiko erhöht

— daß verhängte Bußgelder und Geldstrafen wiederum durch Prostitution verdient werden müssen.

Mit der Schließung der Betreuungsangebote wird den Betroffenen neben einer konkreten Überlebenshilfe auch die Möglichkeit genommen, frauenspezifische Problematiken in einem angemessenen Rahmen zu bearbeiten. Die Demontage des frauenspezifischen Ansatzes in der "akzeptierenden Drogenarbeit" entbehrt allen fortschrittlichen und humanitären Ansprüchen der Drogenhilfe.

Wir fordern den Bremer Senat und die Koalitionsparteien auf, darauf hinzuwirken,

— den am 13.10.92 gefaßten Beschluß, den Strich zu zerschlagen, zu revidieren

— die frauenspezifischen Hilfsangebote (Betreuungsbus und Nachtangebot in der Schmidtstr.) in der

bestehenden Form aufrecht zu erhalten

— und das Bemühen um eine Verlegung des Drogenstrichs (n. d. Grundsätzen des Utrechter Modells)

fortzuführen und einen Standort zu finden, der auch für die betroffenen Frauen vertretbar ist.

Mädchenhaus e. V.; Notruf e. V.; Autonomes Bremer Frauenhaus; Initiative Bremer StrafverteidigerInnen; Hucky Heck, Ortsamtsleiter; Albrecht Lampe; Allwo e.V.; Solidarische Hilfe e.V.; Barbara Kopp, Rechtsanwältin; Anja Blumenberg, Netzwerk e.V.; Helmut Oppermann, AIDS-Hilfe e.V., Inge Baumann, J.E.S.e.V.; Petra Mangel, AIDS-Hilfe e.V.; Manuela Kowalewski, Krankenschwester; Schattenriß e.V.; Sigrid Depping; Heike Kraß, Dipl. Sozialarbeiterin; Dorothea Grewe, Sozialarbeiterin; Ulrike Balser, Mag.- Päd.; Hoppenbank e.V.; Marianne Pörksen, Krankenschwester; Lotte Brodde; Wohnungshilfe e.V., Verein Bremische Straffälligenbetreuung; Bremer Frauenwoche e.V.; Suse Kopp, Studentin; Klaus Kenklies, Soz.Päd.; Ani avati e.V.; Ute Sommer, Rechtsanwältin; Fraktion der Grünen im Beirat Östl. Vorstadt; Fraktion der Grünen im Beirat Mitte; Die Grünen Stadtteilgruppe Mitte/Östl. Vorstadt; Frauen vom autonomen Lesbenfrauenplenum; Maren Belke, Komm. Drogenpolitik e.V.; Nitribitt e.V.; Der Paritätische Wohlfahrtsverband; Verein für Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende in Bremen e.V.; Sabine Michaelis, Juristin; Hans-Wendt-Stiftung; Stadtteilschule e.V., Projekt Soziale Trainingskurse; J.E.S. e.V.; Georg Kurz, Mitarbeiter in der Drogenhilfe Bremen; Ines Bilger, Stud.; Angelika Schade, Kunsttherapeutin; Hedwig Griesehop, Soz.Päd.; Manuela Niederkrome, Fotolaborantin; Rike Griska, Soz.Päd.; Autonome Frauengruppe ZAP; Claus Bertram, Dipl. Soziologe; Kirsten Wieczerek; Dipl. Heilpädagogin; Elke Steinhöfel; Claudia Traub, Juristin

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