Elbe: Oben hui, unten pfui

Das Wasser in der Elbe wird sauberer, der Schlick auf dem Elbgrund und die Schwebstoffe jedoch nicht. Diese Feststellung traf der Kieler Umweltminister Bernd Heydemann bei der Vorstellung des Sonderberichtes zur Entwicklung der Schadstoffbelastung der Elbe. Die bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigten einen Rückgang der Belastung, vor allem bei den sauerstoffzehrenden Stoffen, sagte Heydemann. Dagegen sei in den aufgefangenen Schwebstoffen keine Abnahme eingetreten. Die Jahresfracht für Quecksilber sei von 28 Tonnen (1985) auf 6,9 Tonnen (1991) zurückgegangen, bei Cadmium von 11,1 auf jetzt 4,9 Tonnen. Dagegen sei in Sedimenten teilweise sogar eine Erhöhung der Schadstoffgehalte festzustellen. Der scheinbare Widerspruch könne damit erklärt werden, daß der Wasserkörper der Elbe in maximal zehn Tagen auf verringerte Einleitungen von Schadstoffen reagiert. Die Sedimente benötigten eine Regenerationszeit von zehn bis 30 Jahren. dpa