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Rostocker Putzfrauen

■ Libretto Fatale zum zweiten: Doch gut?

Schrägkunst satt in diesen Tagen: Ringsgwandl im Modernen, und Libretto Fatale mit neuem Programm, und das Theater ist fast ausverkauft. Die genialen Spielzüge aus der letzten Saison gab's diesmal zwar weniger, dafür aber solides Angriffskabarett. Mit Highlights.

„Wenn Putzfrauen reden könnten.“ Hinterhältiges von einem Schulhausmeister und einer Putzfrau über Asylanten. Mitten in der Verwicklung zwischen Rassismus und Verdrängung real existierender Probleme, und alles schön in der Schwebe. Niemand wird denunziert, die hilflosen Lehrer nicht, denen zu Hakenkreuzen nur „eine Projektwoche“ einfällt, und schon gar nicht die Spießer da im grauen Kittel, die „die kleinen Negerkinder so süß“ finden. Die Unterschiede verwischen, so sind die Zeiten. Beim ersten Skinhead mit Brandsatz schreitet nur einer ein, der Hausmeister: „Dem hab ich dermaßen eine gescheuert. Und wissen sie was, das hat geholfen. Seitdem rufen die mich zwei, dreimal die Woche in den Unterricht.“

Mehr Tempo würde dem Programm gut tun. Kinderkrankheiten. Die Musikbeglietung ist stellenweise zu dünn. Doch mit alledem versöhnen Nummern wie die schrecklichen Volksmusikanten mit dem Lied von den „Rostocker Jungs“, die den Neger totmachen, und dann der Refrain auf „Björn, Björn, wir wolln wat von Dir hörn“. Da bleibt der Schauder im Publikum nicht aus. Aber sehen Sie doch selbst. J.G.

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