■ Gedanken über den Tod: „Wenn man tot ist, ist man tot.“
Hartmut Lehmann-Raschik, 24 J., Handwerker
Den Tod gibt es meiner Meinung nach nicht. Nach meinen Vorstellungen leben die Menschen danach weiter, auch wenn der Körper stirbt. Aber ich glaube daran, daß die Seele danach trotzdem in irgendeiner Form weiterlebt.
In welcher Form und wie das dann sein könnte, das kann ich nicht genau sagen. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Darüber weiß ich nichts.
Mustafa Yesilyurt, 27 J., Betriebsschlosser
Der Tod ist in jeder Minute, in jeder Sekunde mit uns zusammen. Auf den Tod sollte man sich vorbereiten. Man muß sich Gedanken darüber machen, daß Eltern oder Geschwister sterben könnten. Tod bringt auch Trennung mit sich. Das ist das Schlimmste, diese ewige Sehnsucht. Tod bringt viel Schmerz mit sich. Wenn man sich darauf nicht vorbereitet hat, dann kann man psychisch kaputtgehen.
Beate Richter, 25 J., Krankengymnastin
Mit dem Tod bin ich oft konfrontiert worden. Ich bin Krankengymnastin, und in der Zeit, als ich im Krankenhaus gearbeitet habe, habe ich viele Erfahrungen mit dem Tod gemacht. Ich selbst habe keine Angst vor dem Tod. Aber wenn ich sterben müßte, dann hätte ich vielleicht doch Angst. Das mit dem Tod kann man nicht ändern, das gehört dazu. Auf jeden Fall sollte es schnell gehen.
Belgin Dogan, 15 J., Schülerin
Ich finde, daß der Tod eine schlimme Sache ist. Aber ich glaube, daß es besser ist, wenn man tot ist. Ich möchte lieber tot sein, weil ich die Welt, in der ich lebe, hasse.
Ich glaube auch nicht, daß es nach dem Tod noch irgendwie weitergeht oder ein Leben nach dem Tod gibt. Ich glaube sowieso an überhaupt nichts. Wenn man tot ist, ist man tot.
Olaf Gerigk, 21 J., Schüler
Tod ist poppig. Vom Tod hören wir jeden Tag in unserer Musik. Alle singen über den Tod. Erst neulich in so einer Gruftieveranstaltung ging es besonders um dieses Thema. Da waren alle so drauf. Und die Musik, in der es um Tod geht, das ist die beste. Die höre ich am liebsten. Ich finde den Gedanken an den Tod gar nicht so schlimm. Eigentlich ist der Tod doch etwas ganz Natürliches.
Sabine Lobe, 29 J., Studentin
Der Tod ist für mich etwas, was ich mir nicht vorstellen kann. Wenn ich an den Tod denke, dann ist das, als ob ich an meine eigene Grenze gehe. Was dann danach kommt, hinter dieser Grenze, das kann ich mir nicht mehr vorstellen. Der Tod ist für mich zwar nicht begreifbar, aber auch nicht eigentlich schrecklich. Nicht für mich persönlich jedenfalls. Umfrage:
Anne-Kathrin Koppetsch
Fotos: Nico Schmidt/Sequenz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen