: Sonntag: Hafen des Lasters, Schach dem Teufel / Silverado / Johnny Flash
Hafen des Lasters
Schach dem Teufel
Am kommenden Freitag jährt sich die erste öffentliche Aufführung des Kultfilms „Casablanca“ zum fünfzigsten Mal, was die Programmplaner aber nicht weiter anficht. Vorgreifend schickt der Kabelkanal ersatzweise zwei andere Bogart- Klassiker ins Rennen, beide inszeniert von John Huston. In „Hafen des Lasters“ („Key Largo“) machen Edward G. Robinson und seine Gangster der Hotelbesitzerin Lauren Bacall das Leben schwer. „Schach dem Teufel“ befördert Bogart und seine Filmgattin Gina Lollobrigida nebst anderem Gelichter nach Afrika, wo es uranhaltiges Land zu entdecken gibt.(Kabelkanal, 19.30 Uhr/
0.15 Uhr)
Silverado
Der Western war nicht tot, er roch nur ein wenig seltsam, bis Hollywood-Außenseiter Clint Eastwood dem Genre 1985 mit seinem schwermütigen „Pale Rider“ wieder auf die Hufe half. Parallel entstand Lawrence Kasdans „Silverado“, eine ausgelassene Wild-West-Version der „Drei Musketiere“ in Cinemascope. Zufällig kreuzen sich die Pfade von vier treffsicheren Revolvervirtuosen, die – obwohl sie verschiedenen Lebensentwürfen folgen – doch vereint gegen den allmächtigen Großgrundbesitzer kämpfen, der das Städtchen Silverado tyrannisiert. Der Film ist bis in die Nebenrollen optimal besetzt: unter anderen mit Kevin Kline, Scott Glenn, Danny Glover, dem noch jungendlich-ungestümen Kevin Costner, Brian Dennehy, Linda Hunt, Jeff Goldblum, Rosanna Arquette und einem funkelnd bösartigen John Cleese.(Pro 7, 20.15 Uhr)
Johnny Flash
Vor sechs Jahren drehte der verdiente Experimentalfilmer Werner Nekes eine kauzige Ruhrpottkomödie mit dem unterdessen zum Massenidol herangereiften Unikum Helge Schneider. Mäßig blieb der Andrang, leer das Parkett. Obwohl dergleichen Ignoranz eigentlich bestraft gehört, liefert der WDR den Säumigen nunmehr Jürgen Potzkothens hochkomische Odyssee durch die Welt des deutschen Schlagers mit Verspätung frei Haus. In weiteren Hauptrollen: ein Graham-Brot, Andreas Kunze und Heike- Melba Fendel, auch bekannt vom Ende der Fendeltreppe im Kölner „Cinedom“.
(West 3, 23.30 Uhr) Harald Keller
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