: Gespaltener Traum
■ Carlson/Unger: "Amerika - Der gespaltene Traum"
Der Titel „Gespaltener Traum“ klingt abgedroschen, doch ist das Taschenbuch von Lewis Carlson/Frank Unger lehrreich. Gerade in der deutsch-amerikanischen Koproduktion liegt der Reiz, distanzieren sich die Autoren doch nachdrücklich vom bekannten Antiamerikanismus linker Provenienz, verfallen aber auch nicht in die übliche neoliberale Überhöhung des Freiheits- und Individualbegriffs. Amerika ist eben Traum und Alptraum zugleich. Nicht nur werden die großen Sozialreformphasen behandelt, im zweiten Teil des Buches kommen die Lebensentwürfe und Erfahrungen von neun BürgerInnen zu Wort: vom frustrierten liberalen Millionär mit Auswanderungstendenzen bis zur zuversichtlichen Indianerin.
Carlson/Unger: „Amerika – Der gespaltene Traum“. Aufbau Taschenbuch Verlag 113, 14,80DM
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