■ Aufs Spiel gesetzt: Killer und Korrupte
Aufs Spiel gesetzt
Killer und Korrupte
In Bananien soll eine Wahlmännerdemokratie nach US-amerikanischen Muster eingerichtet werden. Aber was heißt schon Demokratie?? Die bis zu fünf SpielerInnen haben die Möglichkeit, mit ihrem elfteiligen Kartensatz die sieben verdeckt ausliegenden aber unterschiedlich mächtigen Wahlmänner für ihre Interessen zu gewinnen. In den ersten Runden kann sich jede/r über die Eigenschaften von zwei der sieben Ausliegenden informieren. Danach werden die Aktionskarten aus der Hand verdeckt reihum den zu Bestechenden zugeordnet.
Die acht Schecks, zur Hälfte in der landesüblichen Bananenwährung und zur anderen in Dollars, entscheiden über die Sympathien der Umworbenen. Allerdings kann die vom Ausland gesteuerte Einflußnahme mit den Dollars durch pfiffige Journalisten an die große Glocke gehängt werden. Die ausländische Währung wird dadurch wertlos.
Des weiteren kann durch jede/n SpielerIn ein Killer aktiviert werden. Nicht mehr für die eigenen Interessen zu mobilisierende Wahlmänner fallen damit einer endgültigen Lösung zum Opfer. Doch Vorsicht, zwei und mehr der mordenden Finstermänner an einer Stelle eleminieren sich gegenseitig! Und es gibt auch Bodygards, die sich um das Überleben der ihnen Anvertrauten kümmern.
Banana Republic ist das vierte Spiel aus der kleinen Spieleschmiede von Doris Matthäus und Frank Nestel, die sich auch „Dicke Kartoffeln“ und „Vendetta“ ausgedacht haben. Das Material ist solide und witzig gestaltet. Die Verpackung genau auf den Inhalt zugeschnitten, also keine Hochglanzmogelpackung, und aus Recyclingkarton hergestellt. Etwas Taktik und Merkfähigkeit sowie ein Gespür für die MitspielerInnen sind der Weg zum Erfolg. Aber auch ohne Sieg ist das schnelle Spiel immer wieder spannend. Bernward Nüttgens
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen