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Keine Fragen?-betr.: "Silvios Freund soll geschossen haben", taz vom 25.11.92

betr.: „Silvios Freund soll geschossen haben“, taz vom 25.11.92

[...] Zu den Versionen eines 17jährigen Nachwuchs-Hooligans stellt ihr nicht eine Frage. Der Schuß einer Schreckschußpistole ist selbst für Schwerhörige über den ganzen Bahnhof zu hören; noch nicht mal der BVG-Zeuge hat von einem Schuß gesprochen. Wohin ist die Waffe danach verschwunden?

Des weiteren, sollte es Euch noch nicht aufgefallen sein, verteidigen sich Linke und Antifas nur in Notfällen mit Messern, da mit dieser Waffe leichtfertig Schwerverletzte und Tote einkalkuliert werden. Solche Fragen sollte man sich stellen, wenn ein Hooligan von sich behauptet, er sei nicht rechtsradikal.

Aus seiner Sicht, und der seines Umfeldes, ist es völlig normal, etwas gegen Linke, Ausländer zu haben. Heute muß nicht Nazi draufstehen, wo Nazi drin ist. In weiten Teilen ist rassistisches und menschenverachtendes Gedankengut unausgesprochener Konsens dieser Gesellschaft. Und genau deswegen wird dieser rechte Terror weitergehen, bis jede und jeder einzelne begriffen hat, daß nicht „nur“ ein Hausbesetzer ermordet wurde, sondern es jede und jeder hätte sein können. Nazis kennen keine Grenzen, sie werden weitermachen, solange die schweigende Mehrheit zustimmt.[...]

Unpolitisch ist die Polizei natürlich auch nicht. Sie verharmlost im Sinne der Regierenden, um uns zu beruhigen. Daß unsere Politiker Heuchler sind und mittlerweile Grundideen der Faschisten übernommen haben, ist nicht neu (siehe Rostock, Asyl etc.). J.Paulus, Berlin-Mitte

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