: "Heiter bis Wolkig"
„Heiter bis Wolkig“
Die Griesgrämigkeit scheint den Deutschen angeboren zu sein. Krachledernes Volkstheater und Supernasen-Filmchen haben uns gelehrt: Wenn's um Humor geht, hört der Spaß meist auf. Und trotzdem hat sich bei uns eine heitere Subkultur entwickelt, die die Deutschen kräftig in die Pfanne haut, ohne dabei auf die politisch-intellektuelle Ebene zu geraten. Neben den Schnauzbartspäßen vom Frühtyx-radio und der „singenden Herrentorte“ Helge Schneider hat sich die Kölner Comedy-Kabarett- Gruppe „Heiter bis Wolkig“ in linken Kreisen einen guten Namen gemacht. Die vierköpfige Truppe blödelt sich zwar auch durch durch klassische Themen wie z. B. Kirche und Staat, aber ihre Stärke liegt im Verarschen der linken Splittergrüppchen, der autonomen Laber- Guerrillas, Vollwert-Terroristen, Palästinensertuch-Dogmatiker, Balkon-Kompostierer und Yogitee-Trinker. Da erklingt das „Lied der Pünke“, und das BesetzerInnen-Plenum zerfließt im Alkohol. Nicht alle Sketsche zünden wie geplant, aber allein die kuriosen Conversionen von Muppet- und Pipi- Langstrumpf-Liedern sorgen für fröhliches Schenkelklopfen. Mit neuem Programm ist das Anarcho- Kabarett-Quartett einer der wenigen Lichtblicke in finsteren Zeiten. Heute um 20.30 Uhr, Schlachthof. StErn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen