Gefräßige Blechkisten

■ Benzinverbrauch nahm im Westen um 1 Prozent zu/ Ölkonsum stagniert

Hamburg (dpa/taz) – Die Zahl der Blechkisten steigt, der Benzinverbrauch auch. Im letzten Jahr verkauften die Tankstellen in Westdeutschland rund ein Prozent mehr als im Vorjahr: mit 26,5 Millionen Tonnen wurden die Autos in den alten Bundesländern gefüttert. Auch die durchschnittlich längeren Fahrtstrecken haben zu dem Anstieg geführt, erklärte die Esso AG in Hamburg. Im Osten sei hingegen der Benzinverkauf leicht rückläufig.

Zuwachsraten gab es auch durch den wachsenden LKW-Verkehr im Dieselbereich: der Verbrauch wuchs um vier Prozent im Westen und sogar um sechs Prozent im Osten.

Der Konsum von Öl hingegen stagnierte im letzten Jahr beinahe: Insgesamt 124,5 Millionen Tonnen Mineralöl wurden in Deutschland verbraucht; im Vorjahr waren es 123,7 gewesen. Lediglich leichtes Heizöl in Ostdeutschland ging wie geschmiert und erreichte 5 Prozernt Steigerung – zu Lasten der Braunkohle.

Die Raffinerien in Deutschland seien mit 91,3 (91,0) Prozent „sehr erfreulich“ ausgelastet gewesen, frohlockten die Esso-Manager. In den deutschen Raffinerien und Konversionsanlagen wurde deutlich mehr Rohöl und Halbfertigprodukte eingesetzt als 1991.

Insgesamt importierte Deutschland 98,9 (89,0) Millionen Tonnen Rohöl. Größter Lieferant war im letzten Jahr die GUS mit 16,7 (14,0) Millionen Tonnen. Es folgte Großbritannien mit 15,1 (14,0) Millionen Tonnen vor Norwegen, das mit 13,9 (8,7) Millionen Tonnen Platz drei einnehmen konnte. Durch den starken Anteil der norwegischen Lieferungen verringerte sich der Anteil der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) auf 45 (46) Prozent, während jetzt 30 (26) Prozent des in Deutschland verbrauchten Öls aus der Nordsee kommen und knapp 17 Prozent aus der GUS. Die Importe von Ölprodukten sanken um drei Prozent auf 46,6 (48,0) Millionen Tonnen. Die Exporte nahmen um ein Drittel auf 13,0 Millionen Tonnen zu, errechneten die Esso- Statistiker.