: VIA feiert trotz alledem
■ Initiativgruppen in der Ausländerarbeit sind von ABM-Kahlschlag bedroht
sind von ABM-Kahlschlag bedroht
Zehn Jahre Zusammenarbeit von Ausländern und Deutschen feiert heute der „Verband der Initiativgruppen in der Ausländerarbeit“ (VIA) in Hamburg. Politische Vernetzung, Bildungs- und Sozialarbeit in so unterschiedlichen Mitgliedsgruppen wie der Afrikanischen Union, dem Kroatischen Kulturverein, terre des hommes und dem Institut für Migrations- und Rassismusforschung bilden die Aufgabenschwerpunkte des bundesweit organisierten Verbands. Das zehnjährige Bestehen: Grund zum Feiern, aber nicht ohne einen Wermutstropfen. Denn auch die Arbeit des VIA-Regionalverbands Nord ist vom ABM-Kahlschlag bedroht.
Die Arbeit des Regionalverbands (in Hamburg 65 Mitglieder) wird derzeit über befristete, vom Arbeitsamt geförderte Stellen erbracht. Eine „kleine Tragödie“, so VIA-Mitarbeiter Manfred Eger, kommt Ende Januar auf den Verband zu. Zu diesem Zeitpunkt läuft die finanzielle Förderung des Projekts „Orientierungshilfekurse für AsylbewerberInnen“ aus.
Ein Angebot, das VIA den Flüchtlingen in Hamburg seit zwei Jahren kostenlos anbietet. In den Kursen konnten die TeilnehmerInnen nicht nur die deutsche Sprache lernen, sondern erhielten auch Einblicke in ihre Rechte, in die deutschen Verwaltungstrukturen und die bestehenden Hilfsangebote der Hansestadt. Auch Freizeitangebote, wie Hafenrundfahrten, wurden von den fünf deutschen und ausländischen VIA-MitarbeiterInnen angeboten. Doch die Stellen sollen nun zum Ende des Monats ersatzlos gestrichen werden. Und dies, wie Eger bedauert, obwohl Hamburgs Ausländerbeauftragter Günter Apel noch kürzlich die Notwendigkeit solch integrativer Hilfsangebote für Flüchtlinge hervorgehoben hat.
Auf seine Jubiläumsfeier will VIA heute dennoch nicht verzichten. In der Werkstatt 3 (Nernstweg 32) wird Sozialsenator Ortwin Runde um 16 Uhr die Feiern eröffnen. Es folgt ein multikulturelles Kulturprogramm, und ab 20.30 Uhr soll die Reggae-Truppe the lions die Wände wackeln lassen. sako
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen