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Normale Angelegenheit

■ Hallenhandball: Nordderby THW Kiel gegen Flensburg am Sonnabend

Nordderby THW Kiel gegen Flensburg am Sonnabend

„Ich bin kein Kieler, ich bin kein Flensburger“, sagt Trainer Zvonimir „Noka“ Serdarusic vor dem zwölften Schleswig-Holstein-Derby in der Handball-Bundesliga. Für den Trainer der SG Flensburg-Handewitt ist das Gastspiel mit seinem Team beim THW Kiel am Sonnabend (19.30 Uhr) deshalb „eine ganz normale Angelegenheit“. Während der Aufsteiger aus Flensburg vor dem Handball-Schlager in der Ostseehalle durch einen 18:12-Erfolg über den SC Magdeburg am Mittwoch eine Portion Selbstvertrauen tankte, verloren die als Meisterschafts-Aspirant gehandelten Kieler mit 22:24 beim TV Niederwürzbach. „Wir waren 50 Minuten lang die bessere Mannschaft. Das ist durch viele persönliche Fehler sehr, sehr unglücklich gelaufen“, haderte THW-Trainer Holger Oertel nach der vermeidbaren Pleite.

Mit 21:17 Zählern ist der THW Kiel mit einem Rückstand von sieben Punkten auf Spitzenreiter SG Wallau-Massenheim nur noch Tabellen-Achter. Die SG Flensburg- Handewitt dagegen schaffte durch den unerwarteten Sieg über Magdeburg den Sprung vom Abstiegsplatz. Doch als Tabellen-Fünfzehnter (16:22 Punkte) ist die Lage

nach wie vor bedrohlich. „Wir spielen gegen den Abstieg“, hat Serdarusic nach 19 Spielen im Oberhaus erkannt. „Ich hätte nicht gedacht, daß es so schwer werden wird.“

Immerhin verfügt die SG Flensburg-Handewitt über einen Etat von 1,5 Millionen Mark. So viel Geld — auch wenn die Kieler Konkurrenz über mehr als zwei Millionen Mark verfügt — konnten die Handballer aus Flensburg noch nie ausgeben. Unter anderem wurden Natonalspieler Holger Schneider und Peter Leidreiter vom Absteiger VfL Bad Schwartau sowie der dänische Shooting-Star Jan Eiberg Jörgensen verpflichtet. Doch auch als „neuer“ Klub hat die SG, die 1990

1aus der SG Weiche gegründet wurde, bislang nicht an der THW- Vorherrschaft in Schleswig-Holstein rütteln können: Im Hinspiel behielt der THW mit 18:17 die Oberhand. Sieben Niederlagen, ein Unentschieden und zwei Siege gab es zuvor in kämpferisch immer brisanten und auch sonst für Schlagzeilen sorgenden Landesderbys zwischen Weiche-Handewitt und Kiel. Vor dem zwölften Bundesliga-Duell hofft die SG Flensburg-Handewitt denn auch nur heimlich, still und leise auf eine Überraschung in der als Hexenkessel bekannten Kieler Arena. „Welche Mannschaft Nord- deutschlands ist in der Ostseehalle Favorit?“ fragt Serdarusic. „Man kann nur auf Punkte hoffen.“ dpa

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