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Neu im Kino: "Weiße Jungs bringen's nicht" von Ron Shelton

Neu im Kino:

„Weiße Jungs bringen's nicht“ von Ron Shelton

„Da kickt einer 'ne Colabüchse über die Straße. Ich geh' hin und sage hey man, was machst du da? Und er antwortet: Ich ziehe um, man.“ Sidney hat jede Menge solcher Witze drauf. Wenn er mit seinen Kumpels in Venice Beach in Los Angeles auf dem Basketball-Platz herumtobt, dann geht immer die Post ab. Gespielt wird zwei gegen zwei — und zwar um Geld. Wer zuerst zehn Punkte erreicht hat, bekommt den Jack- Pot. „It's easy, man“.

Billy kennt das Spielchen auch. Er hat gegenüber den anderen Spielern nur einen großen Nachteil. Er ist Weißer. Weiße Jungs bringen's nicht denn White boys can't jump. Das „Pick-Up Basketball“ ist mehr als nur ein Spiel auf den öffentlichen Plätzen im sonnigen Kalifornien. Geld ist nicht alles, hier dreht es sich auch um Rituale und die Hoffnung auf einen sozialen Aufstieg. Wer nicht streitet und rauft, gehört sowieso nicht dazu. Und wer nicht glaubt, eines Tages von einem Talentspäher entdeckt zu werden, hat schon verloren. Du mußt stark

sein, man, nicht nur körperlich. Eine große Klappe mußt Du haben, und Du mußt schwarz sein. „White boys don't count.“

Regisseur Ron Shelton ist mit White Boys can't jump ein bemerkenswerter filmischer Treffer gelungen. Er hat nicht irgendeine Basketball-Story genommen, ein paar gutausehende SchauspielerInnen, und fertig war der Werbefilm für die NBA. Er erzählt eine richtige Ge

die beiden

Basketball

Spieler

schichte und hat sie genau da angesiedelt, wo sie hingehört: In den schmuddeligen Hinterhöfen von L.A., dort wo die Nobodies leben.

Billy Hoyle (Woody Harrelson) ist so ein Nobody. Er sieht aus, als hätte er sich gerade aus einer Altkleidersammlung bedient. Mit seinen abgerissenen Klamotten und einem Basketball taucht er eines Tages bei Sidney Deane (Wesley Snipes) und dessen Freunden auf. Die haben haben gerade wieder Zoff miteinander, und er darf mitspielen. Trotz seiner Hautfarbe. Er ist gut, man, richtig gut. Kein Wunder, daß Sidney ihn gern als Partner hätte. So einer bringt Kohle. Billy braucht auch Geld. Mit seiner puertorikanischen Freundin wird er von einer Gangsterbande gejagt, die ihre Forderungen mit Revolvern eintreiben.

Daß weiße Jungs es also doch bringen, darum geht es auch, aber der Beweis ist nicht so schnell angetreten. Denn „ihr wollt doch nur schön spielen. Wir wollen gewinnen“, sagt Billy zu Sid. Regisseur Ron Shelton setzt dabei zum Glück nicht auf platten Rassismus. Er inszenierte mit schwungvollem Witz, beeindruckenden Spielszenen und einem feinen Gespür für die Psychologie seiner Figuren einen unterhaltsamen Milieufilm. Einen sehr guten, man. Lobsang Samten

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