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SportlerinnenporträtFrauenprobleme einer 18jährigen

■ Sabine Schöne und der Versuch von einer Randsportart zu leben

SPORTLERINNENPORTRAIT

Frauenprobleme einer 18jährigen Sabine Schöne und der Versuch von einer Randsportart zu leben

18 Jahre alt und dazu verdammt in Landshut zu leben. Sabine Schöne hat ihren Weg gefunden, damit fertig zu werden. Sie hat sich den außergewöhnlichen Beruf einer Squashspielerin gesucht und ist somit viel auf Reisen. Momentan befindet sich die gebürtige Münchenerin in Hamburg, um ihren deutschen Meistertitel in dieser Sportart zum fünften Mal hintereinander zu verteidigen. Als 14jährige also gewann sie ihre erste nationale Meisterschaft und ist in diesem Lande konkurrenzlos.

International sieht es indes noch anders aus, doch die Tendenz ist steigend: in der Weltrangliste steht sie auf dem zwölften Rang. Damit ist sie in der doch recht kurzen Historie dieser Sportart die bisher erfolgreichste deutsche Squashspielerin. Aufsehen konnte sie auch schon in einem anderen Bereich erhaschen: als erster Squashspielerin überhaupt gelang es ihr, einen Sponsorenvertrag über 70000 Mark jährlich abzuschließen. „Das ermöglichte mir, jedes gewünschte Turnier zu besuchen“, äußert sie sich über den inzwischen abgelaufenen Kontrakt voller Wehmut. Heute darf sie sich darüber freuen, daß ein Schläger ihr Name ziert und sie am Umsatz bei diesem Modell beteiligt ist.

Wie in anderen sportarten auch sind es nicht die Frauendisziplinen, die interessieren. Ist Squash als Wettkampfsport schon eine Randsportart, ist der Rand bei den Frauen besonders schmal, eigentlich zu schmal zum überleben. Zumal es kaum Turniere gibt — genauer gesagt: weltweit 25 — und das Sponsoreninteresse einfach nicht vorhanden ist.

Besserung in Deutschland ist in Sicht: Erstmals bei den European- Open im November in Kiel soll es auch eine hochdotierte Damen- Konkurrenz geben. Bei diesem Ausnahmeturnier soll es dann mal mehr als 4000 Mark für die Siegerin geben. Einnahmen auf die Sabine Schöne angewiesen ist. Denn bisher decken ihre Preisgelder gerade einmal die Kosten. „Das geht plusminus Null aus“, beklagt die 18jährige . Berufliche Alternativen tun sich derzeit für sie nicht auf. Eher sportliche Ziele: „Den Sprung unter die Top acht möchte ich gerne schaffen, der Traum ist natürlich der erste Platz in der Weltrangliste“, frohlockt sie nicht ohne Grund. Auch ihr Bundestrainer Manfred Herwig glaubt an mehr: „Ein Platz unter den besten vier der Welt ist in der nächsten Zeit für sie zu erreichen“. Aber ob sie dann davon leben kann, steht noch in den Sternen, die am Landshuter Himmel klarer erscheinen als in Hamburg. kader

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