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Uni-Projekt wird gekippt

■ Wg. ABM: Berufsqualifikation für Geisteswissenschaftler beendet

: Berufsqualifikation für Geisteswissenschaftler beendet

Geisteswissenschaftler haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer. Jetzt sind sie wieder um eine Chance ärmer. Wissenschaftssenator Leonhard Hajen kippte ein Projekt für Berufsqualifizierung von Geisteswissenschaftlern. Grund: Es war eine ABM-Maßnahme.

Vor allem Studenten aus den sogenannten „brotlosen“ Fächern wie Germanistik, Geschichte und Soziologie bereitet die Suche nach einem Arbeitsplatz große Sorgen. Oft klammern sie sich deswegen an ihr Studium und schieben ihr Abschlußexamen in weite Ferne. Eine Erfahrung, die der Leiter der Studentenberatung, Peter Figge, in Gesprächen immer wieder machen mußte. Gemeinsam mit dem Arbeitsamt entwickelte er deswegen vor drei Jahren das Projekt „Wirtschaftspraxis für GeisteswissenschaftlerInnen“. Studenten wurden in das unieigene Rechenzentrum geschickt und lernten dort, mit Computern umzugehen. Bei Hamburger Unternehmen paukten sie Betriebswirtschaft. Gut 200 Studenten nahmen das Angebot an, jeder Vierte von ihnen konnte in einem dreimonatigen Praktikum die Wirtschaft in der Praxis kennnenlernen.

Ziel des Projektes war auch der Abbau von Vorurteilen in der Wirtschaft. Unternehmen wissen vielfach nicht, was sie mit Geisteswissenschaftlern anfangen sollen. Peter Figge hat die Erfolge des Projekts erlebt: „Gerade Langzeitstudenten haben mir gesagt, daß es für sie jetzt doch wieder Sinn macht, ihr Studium zu beenden.“

Doch trotz der greifbaren Erfolge soll jetzt Schluß sein. Am 1. Februar läuft das Projekt aus. Denn die Mitarbeiterin, die die Arbeit koordinierte, hatte eine ABM- Stelle. Daraus soll nach dem Willen der Wissenschaftsbehörde keine Dauereinrichtung werden. Interventionen von Uni-Präsident Jürgen Lüthje und Barbara Vogel blieben ohne Erfolg. Wenn der Uni die Stelle so wichtig wäre, so die Argumentation der Wissenschaftsbehörde, dann solle sie diese doch aus dem eigenen Bestand finanzieren. Florian Frank

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