piwik no script img

Zur Doppelköpfin oder blauen Stunde

■ Frauenkulturhaus königinlich wiedereröffnet

Zur Doppelköpfin

oder blauen Stunde

Frauenkulturhaus königinlich wiedereröffnet

Es war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges und wurde gebührend begangen: Selbst Prominenz aus Hamburg reiste an zur Neueröffnung des Bremer FrauenKulturhauses Im Krummen Arm Nummer 1, jetzt TheaLit genannt.

Gekrönte Häupter empfingen die Gästinnen: Anna Postmeyer und Andrea Sick, die beiden TheaLit-Frauen, die das Erbe des FrauenKulturhauses angetreten haben, ertranken fast in einem Meer von Geschenken und Blumen. Mit echten Posaunen und Trompeten und mit einer richtigen Rede haben die beiden Königinnen ihr neues Schloß eröffnet und uns versprochen, uns wie die Prinzessinnen zu behandeln. Sie wollen uns königinnenliche Mahlzeiten servieren, und wir sollen uns fürstlich amüsieren können.

Frauen erobern sich das Kulturhaus zurück: Schon eine halbe Stunde nach der Eröffnung am Montag fand frau kaum noch ein Stehplätzchen. Alte Bekannte fielen sich um die Hälsinnen und herzten sich, als hätten sie sich jahrelang nicht mehr gesehen. Neugierig guckten die Besucherinnen sich um: „Ganz anders hier jetzt“, sagte eine. „Das dachte ich mir schon, daß das anders ist“, entgegnete ihr eine andere.

Bei der Renovierung haben die neuen Schloßeigentümerinnen viel Mut zur Farbe gezeigt: ein knalliges orangefarbenes Treppenhaus führt in das Lokal, in dem blaue und orangefarbene Glühbirnen glimmen. Dennoch ist das TheaLit-Lokal kein Dämmerschuppen, sondern ein hell erleuchteter freundlicher Raum mit angenehmer wohnlicher Atmosphäre: Auf denn, Frauen, ins Kulturhaus: zur blauen Stunde, zur Doppelköpfin, zur Concept Art oder ganz einfach zum Genießen und Verwöhnenlassen!

dir

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen