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Erholung für Flora und Fauna

■ Erste öffentliche Anhörung zum "Verkehrskonzept Niendorfer Gehege"

zum

»Verkehrskonzept Niendorfer Gehege«

Obwohl es ums Autofahren ging, diskutierten am Mittwochabend etwa 250 Bürgerinnen und Bürger bei der öffentlichen Anhörung zur Verkehrsberuhigung „Niendorfer Gehege“ überraschend sachlich im Gymnasium Bondenwald. Grundlage war das Verkehrsberuhigungskonzept, mit dem der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Naturschutzbund (Nabu) die Sperrung der Straße für den Durchgangsverkehr fordern.

Die Umweltaktivisten zählten im vergangenen Sommer täglich 10000 Autos, die auf der etwa vier Kilometer langen Straße durch das Landschaftschutzgebiet fuhren. Nabu und VCD erstellten ein „Verkehrskonzept Niendorfer Gehege“ und rückten damit den beliebten Schleichweg, auf dem die Durschnittsgeschwindigkeit trotz Tempo-30-Zone 60 Stundenkilometer beträgt, in die Öffentlichkeit.

Die störte sich bislang nicht an dem Verkehr, niemand wohnt im Gehege. Lediglich ein paar Kleingärtner beackern hier ihre Böden, und Herbert Correll ist mit seinem Wald-Café der einzige Gewerbetreibende am Platze. Die Leidtragenden von Lärm und Abgasen sind vor allem Tiere und Pflanzen.

Deren Fürsprecher Torsten Becker vom Nabu schilderte den Verkehrsberuhigungsgegnern seine Visionen: „Entweder der Wald geht zugrunde, wie das bei der jetzigen Situation passieren wird. Oder der Verkehr wird gesperrt, damit die vielen Tier- und Pflanzenarten sich wieder erholen können und das Erholungsgebiet erhalten bleibt.“ Von offizieller Seite signalisierte nur die Umweltbehörde, vertreten durch Förster Gustav-Adolf Engelien, Unterstüzung für solche Maßnahmen.

Dagegen befürchtet der Lokstedter Ortsamtsleiter Hartmut Le-

1schner: „Hier werden Modetrends ausprobiert. Die Sperrung trifft die Anwohner, an diese Menschen muß man auch denken.“ Wolfgang Schmiedendorf vom Eimsbütteler Baudezernat ergänzte: „Wo soll der Verkehr hin? Eimsbüttel ist der

1flächenmäßig kleinste Bezirk, wir können uns solchen Naturschutz nicht leisten. Selbst auf dem Ohlsdorfer Friedhof darf man fahren.“

Wald-Café-Besitzer Corell zeigte sich mit einer Sperrung einverstanden, wenn seine Gäste mit Auto

1noch bis zum Café herankommen, denn: „Das Cafe ist Teil des Geheges, es muß geschützt werden“. Nun müssen sich die Parteien eine Meinung bilden — vielleicht bei einem Spaziergang durchs Gehege?. Katrin Wienefeld

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