: Übler Angriff auf den Flohmarkt I
■ zu „Aus für den Sonntagsflohmarkt v. 31.3.
Der Flohmarkt in Bremen ist, wie so vieles in dieser, eigentlich tollen, Stadt, entstanden, entstanden durch Eigenleistung. Ohne behördliche Aufforderung oder gar Planung. Flohmärkte kann man nicht planen! Der Flohmarkt hat bis heute keine Wirtschaftsförderung erhalten oder nötig gehabt, wie z.B. das gerade in die Pleite gegangene „World Trade Center“ in der Birkenstraße.
Nein, der Flohmarkt lebt, er schäumt über vor kultureller Vielfalt. Er hat eine soziale und integrale Funktion, die keine Behörde jemals leisten kann. Er ist ein Basar, ein Forum, eine menschliche Umgangsform. Der Flohmarkt in Bremen ist eine praktische Völkerverständigung mit allen Vor- und Nachteilen, mit Reibereien und Konflikten. Wie bitte sollen Menschen sich näher kommen und verstehen lernen, wenn nicht auch mit Problemen.
Polen sind so wichtig für den Flohmarkt wie Zigeuner-Türken-Neger-Ostfriesen- Asylanten oder Schwaben. „Buten & Binnen-Wagen un Winnen“ sollten sich die ängstlichen von der gegenwärtigen Regierung zu eigen machen, denn der Flohmarkt lebt-es lebe der Flohmarkt. Hermann Stuzmann, Bremen
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