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Seevögel ohne Brutplätze

Die Naturschutzwarten des Wattenmeeres und der Ostseeküste schlagen Alarm: Die viel zu frühe Hitzewelle locke zunehmend sonnenhungrige Kurzurlauber in die sandigen Schutzgebiete am Meer. Häufig würden Schilder mißachtet und Zäune überstiegen, nur um ein ungestörtes Plätzchen zu finden. Dies sei besonders fatal, weil gerade die sensible Startphase der Seevogel-Brutzeit begonnen habe. „Anders als die baumbrütenden Singvögel des Binnenlandes legen Seevögel ihre Nester direkt am Boden an. Manche Arten haben sich dabei besonders auf sandige Küsten spezialisiert und sind daher durch den zunehmenden Freizeitdruck auf die begehrten Liegeplätze stark im Bestand gefährdet“, erklärt Biologe Lothar Koch von der Schutzstation Wattenmeer. In diesen Tagen treffen Seeschwalben und viele andere bedrohte Brutvögel ihre Nistplatzwahl und seien besonders empfindlich gegenüber umherflanierenden „Zwei- und Vierbeinern“.

Aber auch Flugzeuge, die zu tief fliegen, würden die Tiere stören. Krachmacher, die die vorgeschriebene Mindesthöhe von 150 Metern unterschreiten, werden demnächst vom Verein Wattenmeer registriert. Wattenmeer e. V. fordert alle Urlauber auf, nicht die markierten Wege zu verlassen und Hunde anzuleinen, Drachen nur am Badestrand und nicht im Bereich von Dünen, Watt und Salzwiesen steigen zu lassen.

taz

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