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Windenergie kräftig im Aufwind

■ Dank besserer Technik und neuer Förderung lohnt sich jetzt der Einstieg in die Windmüllerei

lohnt sich jetzt der Einstieg in die Windmüllerei

„Seit unser Windkraftwerk den Betrieb aufgenommen hat, warte ich immer auf schlechtes Wetter“, sagt Norbert Giese. Denn bei Tiefdruck drehen sich die beiden Tourbinen schneller. Auf dem 42 Meter hohen Windberg — für niedersächsische Verhältnisse eine schon schwindelerregende Höhe — surren sie seit Sommer 1991: zwei sanfte Riesen mit einer Leistung von 300 Kilowatt. Gemeinsam mit einigen Freunden hat sich der stu-

1dierte Geograph hier einen kleinen Traum erfüllt.

Um das rund 800 000 Mark teure Projekt zu finanzieren, wurde eine Betreibergemeinschaft gegründet. Da die alternativen Unternehmer nur rund 50 000 Mark Startkapital zur Verfügung hatten, stand für den Rest der Investition ein Bremer Geldinstitut gerade.

Drei staatliche Fördersysteme machten den Betreibern ihren Start schmackhaft: Das Stromeinspeisungsgesetz vom 1. Januar 1991, das die Stromkonzerne verpflichtet, den Windstrom mit zur Zeit 16,5 Pfennig pro Kilowattstunde zu vergüten. Dazu kam das 250-MW- Programm des Bundesforschungsministeriums, das entweder die Anfangsinvestition fördert oder die erzeugten Kilowattstunden bezuschußt. Norbert Giese hat sich für letzteres entschieden und rechnet im Laufe von zehn Jahren mit Einnahmen von etwa 160 000 Mark. Schließlich haben auch die Bundesländer sogenannte „Markteinführungsprogramme“ für Windkraft aufgelegt, so daß im konkreten Fall weitere 90 000 Mark vom Land Niedersachsen zuflossen. So hoffen die Betreiber, bereits im Jahr 2000 die erste gewinnbringende Kilowattstunde zu „ernten“.

Seit Windenergie zum lukrativen Geschäft wurde, schießen vor allem in den Küstengebieten Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und Mecklenburgs die Windräder wie Pilze aus dem Erdboden. Schon 1200 Anlagen mit einer Leistung von rund 160 Megawatt sind installiert. Als einer der wenigen Wirt-

1schaftssektoren boomt die Branche. Annähernd tausend Leute leben in Norddeutschland von dem Geschäft mit der Windkraft. Viele Bauern, die mit der industriellen Landwirtschaft nicht mithalten können, sehen hier eine neue berufliche Perspektive.

Wer sich fachkundig über Standort-, Rechts- und Finanzierungsfragen beraten lassen möchte oder Kontakt zu Betreibergemeinschaf-

1ten sucht, bekommt kostenlos Informationen bei: Deutsche Gesellschaft für Windenergie (DGW), Lutherstr. 14, 3000 Hannover 1, Tel. 0511/28 23 63. Auch der Interessenverband Windkraft Binnenland, Pottgraben 37, 4500 Osnabrück, Tel. 0541/20 15 93 und das Deutsche Windenergie-Institut, Ebertstr. 96, 2940 Wilhelmshaven, Tel. 04421/480 80, helfen weiter. ötm

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