: Wohnen statt Pferdesport
■ Auf der Trabrennbahn Farmsen: Wohnen und Arbeiten für jung und alt
: Wohnen und Arbeiten für jung und alt
Wo bis 1976 noch Rennpferde um Preisgelder kämpften, soll bald eines der größten innerstädtischen Wohngebiete entstehen. Oberbaudirektor Egbert Kossak legte unlängst die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs für die Bebauung der Trabrennbahn Farmsen vor. Das Grundkonzept: Im Bereich der ehemaligen Sportanlage sollen über 1300 überwiegend öffentlich geförderte Wohnungen und 60 000 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen. Daneben sind eine Grundschule, eine Altenwohnanlage und ein Schulungszentrum für Behinderte geplant.
Die Bebauungspläne basierten auf den Vorstellungen der Hamburger „Planungsgruppe Prof. Laage“. Deren Planungen sehen eine drei-bis viergeschossige Randbebauung des ehemaligen Geläufs mit rund 1000 Wohneinheiten vor, die wie eine Tribüne in der Höhe von innen nach außen gestaffelt wird. In der Mitte der Wohnanlage wird eine große öffentliche Grünfläche entstehen, deren Zentrum ein See in der Größe eines Fußballfeldes ziert.
Quer durch den Innenhof verläuft ein Rad- und Fußweg, der die Flüsse Wandse und Osterbek miteinander verbindet. Die Altentagesstätte, ein Kindertagesheim und einige dreigeschossige Stadtvillen sollen innerhalb des Wohn-Ovals untergebracht werden, während die Grundschule nach dem aktuellen Planungsstand außerhalb der Kernbebauung am Tegelweg gebaut wird. Das neue Büro-Gebiet soll zwischen Trabrennbahn und Friedrich-Ebert-Damm entstehen, auf der am Farmsener Bahnhof angrenzenden Hunde-Rennbahn sind weitere 300 Wohneinheiten geplant.
Zur Zeit brüten Stadtentwicklungsbehörde, Architekten, Landschaftsplaner und die bezirklichen Stadtplaner gemeinsam über den Details des Konzepts. Der weitere Zeitplan: Am 11. Mai wird Steb-
1Oberbaudirektor Egbert Kossak den Planungsstand begutachten, bereits Mitte Juni könnte es zu einer öffentlichen Plandiskussion in Farmsen kommen. Ende 1994 sollen dann die Zementmischer auffahren, zwei Jahre später die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. Auf einer SPD-Veranstaltung in Farmsen machten vor wenigen Tagen über 500 AnwohnerInnen ihre Kritik an dem Projekt erstmals deutlich: Sie befürchten, daß die zusätzlichen Wohnungen zu einem Verkehrs-Infarkt auf den Straßen Traberweg und Eckerkoppel führen. Marco Carini
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