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Ersatzdrogen und keine Arbeit

■ Zwei Drittel aller Substituierten in Berlin erwerbslos / Neue Konzepte für Integration in Arbeitsmarkt werden gefordert

Berlin. Die rund 600 substituierten Drogengebraucher Berlins sind unter den sozialen Randgruppen überproportional von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Nach einer Studie der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg des Bundesverbandes für akzeptierende Drogenarbeit „akzept e.V“ sind rund zwei Drittel erwerbslos. Zehn Prozent gehen einer Honorar- oder Teilzeitarbeit nach. Nur 11,8 Prozent haben eine geregelte Arbeit. Bei der Untersuchung waren 120 Bezieher von Drogenersatzstoffen befragt worden.

Gründe für die geringe Integration der Betroffenen sind nach Aussage von Manfred Kappeler, Professor für Erziehungswissenschaften und Sozialpädagogik an der TU Berlin und Mitautor der Studie, der mit der Substitution verbundene tägliche Arztbesuch, der teils ungenügende Ausbildungsstand und gesundheitliche Einschränkungen. Hinzu kämen fehlende Betreuungsmöglichkeiten bei Kindern und Vorbehalte der Arbeitgeber. Die vom Senat geplante Ausdehnung der Substitution auf 1.500 Personen, die vom Verein begrüßt werde, mache deshalb nur bei einer Veränderung dieser Rahmenbedingungen Sinn.

Zu den Forderungen von „akzept e.V.“ gehören unter anderem der Ausbau der psychosozialen Betreuung für die Betroffenen, differenzierte Beratung und Vermittlung bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, die Schaffung von Ausbildungsmöglichkeiten sowie Angebote an Arbeitsplätzen, die auf die spezifischen Bedingungen Substituierter zugeschnitten sind. Ein entsprechendes Beratungsprojekt mit Regelfinanzierung, in dem Experten und Betroffene tätig sein sollen, will der Verein beim Senat beantragen. Außerdem plant er ein Modellprojekt, das Substituierten die Chance auf einen Arbeitsplatz eröffnen soll. ADN

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