: Hip mit drei Streifen
■ Sportschuhfirma macht Basketball mit eigenen Warenzeichen "Streetball" zur Massenveranstaltung / 1400 Sportler in Hamburg mit dabei
zur Massenveranstaltung / 1400 Sportler in Hamburg mit dabei
Den ultimativen Sport aus der Retorte präsentiert am Pfingst-Wochenende Sportschuhfabrikant adidas. Vorzeigbare Jugendliche dürfen sich in 350 verschiedenen Teams auf dem Heiligengeistfeld im Streetball messen. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Sportart, sondern auch um ein eingetragenes Warenzeichen der Herzogenauracher Firma: „In die Herzen und in die Köpfe“ wollen die Produktmanager die Idee Streetball bei der Jugend pflanzen, nebenbei sollen auch noch Schuhe, Mützen, T-Shirts, Körbe und Bälle vertickt werden.
Die Erfolge bleiben bei soviel Promotion nicht aus: In den 350 Teams, damit wurde die Höchstzahl erreicht, starten mehr als 1400 Kids aus 48 Nationen. Die Hamburger Veranstaltung ist Auftakt zur „Challenge German Tour“, einer Serie von insgesamt sechs Turnieren. Damit grast man vor allem das Feld der Basketball-begeisterten Fernsehzuschauer ab, die sich ein bißchen in die Rolle eines Air Jordan oder eines Detlef Schrempf hereinversetzen möchten. Streetball ist nichts anderes als Basketball mit einfacheren Regeln.
Gespielt wird Streetball mit zwei Dreier-Teams auf nur einen Korb. In zwanzig „Divisions“ sind die Teams aufgeteilt, dabei wird nicht nur die Spielstärke, sondern auch die Zusammenstellung der Teams berücksichtigt: Mädels, Jungs oder Mixed. Der Korb hängt etwas niedriger, gezählt wird bis 16. Dabei zählt ein normaler Treffer einen Punkt, ein Distanzwurf aus einer Entfernung von mehr als 6,20 Metern zwei Zähler. Schiedsrichter gibt es nicht: „Wir wollen so auch den Fairneß-Gedanken unter den Teilnehmern stärken“, erklärt Organisator Marcus Hansel.
Zu tun hatte der Kieler in den letzten Wochen jede Menge: Damit der Retortensport so richtig ankommt, muß auch alles schön hip sein. Neben dem eigentlichen Turnier von Sonnabend bis Montag, das immer um zehn Uhr beginnt, gibt es auch noch ein Rahmenprogramm. Die Basketball-Nationalmannschaft, die Harlem Globetrotters und ein paar Livebands sollen dafür sorgen, das sich alle recht wohl fühlen. Wem die Musik gefällt, der kann sie übrigens auch mit nach Hause nehmen: Natürlich hat Adidas eine Streetball-CD produziert, natürlich ist auch der Superhit „Streetball“ mit auf dem Kultur- und Kultstück. ank
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