piwik no script img

Krokodilstränen

Für „ein starkes Stück“ hält Bürgermeister Wedemeier den Kommentar von Klaus Bednarz in der vorgestrigen Tagesthemen-Sendung. Der hatte die Krokodilstränen gegeißelt, die angesichts der Solinger Morde erneut vergossen würden. Bednarz hatte gefordert, nicht nur nach denen zu suchen, die die Brandsätze warfen, sondern auch nach den „politischen und publizistischen Biedermännern“, die mit ihrer „Ausländerdebatte“ solchen Taten erst den geistigen Nährboden geliefert hätten. Und der WDR-Journalist nannte — stellvertretend für viele andere — drei Namen: Edmund Stoiber, Volker Rühe und — Klaus Wedemeier.

Letzerer habe das Ausländer- Thema als einer der ersten zum Wahlkampf-Thema gemacht, um damit rechte Wählerstimmen zu gewinnen. Wedemeier verwahrt sich gegen solche Vorwürfe: Sein Asylstopp vom Sommer 1991 sei erfolgt, weil Bremen die Unterbringung von immer mehr Asylbewerbern nicht mehr habe gewährleisten können. Mit Wahlkampf oder dem Versuch, Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, habe das nichts zu tun gehabt. B.A.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen