: Zwickel und Riester sollen künftig die Metaller führen
■ IG Metall regelt die Nachfolge Steinkühlers
Frankfurt/Main (dpa) – Der seit dem spektakulären Rücktritt Franz Steinkühlres amtierende IG-Metall-Chef Klaus Zwickel soll als erster Vorsitzender und der Stuttgarter Bezirksleiter Walter Riester als sein Stellvertreter zum neuen Führungsduo der größten DGB-Gewerkschaft werden. Einen entsprechenden Wahlvorschlag will der Vorstand den Delegierten für einen außerordentlichen Gewerkschaftstag Ende September oder Anfang Oktober unterbreiten. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Rande einer Vorstandssitzung am Montag in Frankfurt. Offiziell wurde das Ergebnis später von Sprechern der mit 3,4 Millionen Mitgliedern größten Einzelgewerkschaft Europas bestätigt.
Mit dem neuen Duo – Zwickel erster und Riester zweiter Vorsitzender – käme ein weiterer IG-Metall-Chef aus Baden- Württemberg. Außer dem legendären Otto Brenner kamen alle Nachfolger aus dem kampfstarken Stuttgarter Bezirk: Eugen Loderer, Hans Mayr und Franz Steinkühler, der wegen dubioser Geschäfte mit Aktien der Daimler-Benz AG überraschend vor zwei Wochen zurücktreten mußte.
Der 54 Jahre alte Klaus Zwickel kam 1986 als 1. Bevollmächtigter der IG-Metall-Bezirksstelle Stuttgart in den Frankfurter Vorstand und ist seit 1989 zweiter Vorsitzender. Nach diesem Gesetz der Serie ist auch der Aufstieg des 49jährigen Riesters an die Spitze der größten Gewerkschaft der Welt programmiert. Klaus Zwickel gilt als bodenständig, pragmatisch, ohne Visionen und tarifpolitisch versiert. Seite 2
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
