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Fliehende Stirn

■ Sat.1 kommt uns als Bürgerinitiative

Auf allen Kanälen geht es wieder ums Volksganze (abzügl. Scheinasylanten, Sozialbetrüger und Amigos). Da mag auch Sat.1 nicht mehr nur schunkeln und stöpseln: Am 9. Juni startete das Springer-Fernsehen eine „konzertierte Aktion“ namens „Taten statt Worte – eine Initiative gegen Politikverdrossenheit und Ausländerfeindlichkeit“. Es geht um das ewig zu kurz Gekommene: das Positive, die wahre Reality! In einer „Spotreihe“ sollen Bürger vorgestellt werden, „die der zunehmenden Politikverdrossenheit die Stirn bieten“. Wortreich stachelt Sat.1-Geschäftsführer Jürgen Doetz in seiner Pressemitteilung zu Taten auf, aus denen einmal preiswerte Sat.1.-Bilder werden sollen: „Wer sich für mehr Menschlichkeit, für mehr Gemeinsinn einsetzt, dem soll mindestens das gleiche Forum geboten werden, wie zum Beispiel den Akteuren des Terrors, die gegen unsere Gesellschaft Krieg führen, über die aber notwendigerweise berichtet werden muß.“

Und dann werden sie vorgestellt, die Arbeiter der Stirn, die Akteure des Gemeinsinns – und mit wem beginnt die Liste? Mit Stefan Schwarz (CDU), dem bewährten Balkan-Hetzer, gefolgt von Ursula Kinkel, der Frau des FDP-Außenministers, und dann kommt zwischen ein paar Alibi- Bürgern auf Platz sechs schon Medienkretin Justus Frantz, der nicht nur Gran Canaria aufforstet, sondern auch „Lebensmittel und Medikamente“ zu den „Kindern der Perestroika“ bringt.

Und wer ist schuld am „vorbildhaften Miteinander“? Natürlich die Jugend! Nicht Sat.1.-Info-Direktor H. K. Mertes nagt's am Gewissen, sondern „fünf Sat.1.-Volontäre reflektierten im Rahmen ihrer Ausbildung ihr persönliches Verantwortungsbewußtsein mit Blick auf ihren künftigen Beruf“. Gnade! kotte

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