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Lokalkoloratur

Ist ja eigentlich verpönt, schon aus Konkurrenzgründen, muß aber von Zeit zu Zeit doch mal sein: Kollegenlob. Erwähnt sei an dieser Stelle Ernst-Gerhardt Scholz, seines Zeichens kommunalpolitischer Berichterstatter des Hamburger Abendblatts, der mit seiner letztsamstäglichen Kolumne „Die Woche im Rathaus“ ein Dokument gefertigt hat, das wir Freunde des Wahlkampfkummers einfach nicht übersehen können. Scholz berichtet darin über die Presseleiden der Hamburger Kommunalpolitiker. Nicht die kleinen taz-Wehwehchen, sondern die großen Bösartigkeiten seiner 300tausendfach unters Volk gebrachten Gazette. Köstlich. Da wähnt sich der Bürgermeister auf einem Gedenkfeier-Foto, auf dem er selbst ausnahmsweise einmal nicht stattfindet, als „abgeschnitten“ und beklagt sich ob dieser unverzeihlichen journalistischen Sünde bei der Redaktion. Da entblödet sich die Partei eines Voscherau-Konkurrenten nicht, in der gleichen Redaktion nachzufragen, warum denn das (am Tag der Veröffentlichung völlig belanglose) Statement ihres Spitzenkandidaten nicht abgedruckt worden sei, fühlt sich selbige Partei gar vom üblen Komplott der Hamburger Medien „niedergeschrieben“. Ausnahmen? Keineswegs, nur berichtet wird selten über diese polit-spezifische Art der Korinthen-Kackerei. Bravo, Ernst Gerhardt. uex

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