ÖTV vorbildlich

Die Gewerkschaften haben die Lektion gelernt, die ihnen die Neue-Heimat-Debatte erteilt hat und die im „Fall Steinkühler“ aufgefrischt wurde. Die ÖTV ist die einzige Organisation, die aus bekannt gewordenen Fällen im Stadtwerke- Untersuchungsausschuß schnell und klar reagiert hat, zunächst bei den Doppel-Bezügen der Hans-Böckler-Beträge ihrer Aufsichtsräte und nun im Falle ihres Kreissekretärs, der ausgerechnet an den Vorstands-Vorsitzenden Czichon herangetreten war, als er eine Solaranlage Mobil für seinen Wohnwagen brauchte.

Wenn er nun auch zurückzahlen soll, was er damals erhielt, dann dürfte das nebenbei für den Stadtwerke-Chef Czichon peinlich sein. Czichon nämlich hatte damals seinem Untergeben aufgeschrieben, „vermutlich“ gebe es noch eine gebrauchte Anlage, die man dem ÖTV-Mann kostenlos geben könne. Wie aus den Akten hervorgeht, war die Anlage, die auf Stadtwerke-Kosten montiert wurde, nagelneu. Vor dem Ausschuß aber redete Czichon davon, dem ÖTV-Mann sei vermutlich nur eine „wertlose“ Solar-Anlage gegeben worden, und nur „Beratung“.

Erst der Hintergrund der Czichon-Ausrede läßt die Klarheit der ÖTV in ihrem Licht erscheinen. Klaus Wolschner