■ Fußball: In die Hose
Der verflixte siebte Spieltag in drei Akten bescherte zum Entrée Borussia Dortmund einen 0:1- Tiefschlag gegen die graue Maus der Liga, den VfB Leipzig. Fassungslose 40.000 Fans erlebten im Westfalenstadion nach dem Pokal-K.o. gegen Jena eine weitere BVB-Pleite. Selbst hartgesottenen Trainern blieb die Spucke weg. Bernd Krauss: „Ein schier unglaublicher Knaller.“ Der Saisonstart ging bei den italophilen einkaufsfreudigen Dortmundern in die Hose – 7:7 Punkte. Zu allem Überfluß war Dortmund auch noch Schauplatz einer „roten Welle“: Es traf zwar die anderen, die Leipziger Franklin Spencer Bitencourt (44./gelb-rot) und Helmut Gabriel (60./rot). Doch daß sich das Dortmunder Star-Ensemble selbst gegen dieses dezimierte Rumpf-Team nicht durchzusetzen vermochte, spricht Bände. Um so mehr, als Jürgen Risches „goldenes Tor“ zum ersten VfB-Sieg bereits in der neunten Spielminute fiel, eine Tatsache, die auch BVB- Präsident Niebaum als „äußerst blamabel“ wertete. Der überragende VfB-Torwart Maik Kischko, ein Mann mit „tausend Händen“, freute sich, einmal nicht nur Kanonenfutter gewesen zu sein. In Mönchengladbach berauschten sich die Fans an der Spielkunst des Gegners, vornehmlich an jener von Bernd Schuster, der für Bayer seinen ersten Treffer per Strafstoß zum 2:1 erzielte. Paulo Sergio hatte für das 1:0 und Michael Klinkert für das 1:1 gesorgt. Volkes Zorn („Voack raus“) und Spieler-Wut entluden sich in Nürnberg nach dem mageren 1:1 gegen den KSC (Christian Wück, dann Eigentor Thomas Brunner) auf Club-Präsident Voack nach dem heimlichen Blitztransfer von Eckstein nach Schalke hinter des Trainers Rücken.
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