■ Olympia: Vier Anschläge
Ein Teil des Anti-Olympia- Komitees hat die Anschläge auf vier Gebäude von Olympia- Sponsoren begrüßt und weitere Gewaltaktionen angekündigt. Brandattentate ohne Personenschaden seinen „integraler Bestandteil der Anti-Olympia-Bewegung“, erklärte ein Sprecher auf einer Pressekonferenz zur Demonstration am kommenden Samstag. In der Nacht zum Mittwoch waren an einem Verwaltungsgebäude von Daimler- Benz in Lichtenberg sowie an zwei Kreuzberger Filialen der Berliner Bank und einer Hertie- Zweigstelle Sprengsätze explodiert. Nach Angaben der Polizei entstand dabei ein Sachschaden von insgesamt 10.000 Mark. Die Ermittler gehen davon aus, daß es sich um eine „konzertierte Aktion von Olympia-Gegnern aus dem linksextremen Spektrum“ handele. Bekennerschreiben oder -anrufe gäbe es noch nicht. Inzwischen haben sich „Autonome Gruppen gegen Hauptstadt und Olympia“ zu einem Brandanschlag bekannt. Man habe in Kreuzberg Autos der Telekom „in Kontakt mit dem Nolympischen Feuer“ gebracht, um kurz vor der Entscheidung noch „ein deutliches Zeichen zu setzen“. Zwei Autos brannten völlig aus, neun wurden beschädigt. Innensenator Dieter Heckelmann (CDU) nannte die militanten Olympia- Gegner „gemeine und hinterhältige Kriminelle“. Gleichzeitig riefen Parteien, Organisationen und autonome Gruppen der Anti-Olympia-Koordination zu einer „friedlichen, aber kraftvollen Demonstration“ am Samstag auf. Fünf Tage vor der IOC-Entscheidung sollen noch einmal Tausende Berliner ihre Ablehnung gegen die Spiele zeigen, erklärte Judith Demba (Bündnis 90/ Grüne). Dies sei auch ein Protest gegen den zu erwartenden Mietwucher, Verdrängung von Teilen der Bevölkerung aus ihrem Kiez und die Verschleuderung von Geldern. ADN/AFP/taz
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