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La ola - Die Welle in der Küche

■ Bei kleineren Portionen empfehlenswert: die Mikrowelle / Ansonsten sollten Otto und Ottilie NormalverbraucherIn die Anschaffung gut überlegen

Fast jede(r) kennt sie, braucht sie, möchte sie nicht missen: die Mikrowelle. Gestreßte Singles, die abends noch mal schnell was einwerfen möchten, Hausfrauen und -männer, die zwischendurch fix etwas aufwärmen. Schätzungsweise jeder zweite bundesdeutsche Haushalt besitzt eine Mikrowelle. Beliebt ist die „Welle“ vor allen Dingen wegen ihrer kürzeren Garzeit im Vergleich zu einer gewöhnlichen Herdplatte.

Selbst Schlagzeilen um „Strahlungsgefahren“ lassen Otto und Ottilie NormalverbraucherInnen nicht vom Gebrauch eines Mikrowellengerätes zurückschrecken. Tatsächlich muß hier auch keine Panik aufkommen. Mikrowellen sind elektromagnetische Wellen, die Moleküle im Mittagessen zum Schwingen bringen und dadurch das Lebensmittel erwärmen. Wobei dies bei wasserhaltigen Lebensmitteln besser funktioniert. Dies ist auch der Grund, warum die Scheibe Weißbrot in der Mikrowelle meistens zu Zwieback wird. Durch die Erwärmung von Lebensmitteln mittels Mikrowellen werden eine Reihe biochemischer Veränderungen bewirkt, die jedoch insgesamt nicht schwerwiegender sind als Veränderungen beim Braten, Backen oder Kochen.

Wichtig ist jedoch, daß die Mikrowellen im Herd gefangen bleiben, da austretende Mikrowellen beim Menschen zu schweren Hitzeschäden, Gewebeschäden und Mißbildungen am Embryo führen können. Bei modernen, intakten Geräten ist dies gewährleistet. Geräte neuerer Bauart liegen bis zum 10fachen unter dem vorgeschriebenen Grenzwert. Dieser bestimmt die Strahlenintensität, die bei geschlossener Tür nach außen abgegeben werden darf.

Manche TÜVs testen gegen Entgelt Geräte auf Außenstrahlung, die durch ein Leck in der Tür hervorgerufen werden kann. Preiswerte Mikrowellen-Prüfgeräte (ca. 15 Mark) für eigene Messungen sind im Elektrohandel erhältlich.

Vom Energieverbrauch her ist es empfehlenswert, nur kleinere Portionen in der Mikrowelle zu garen. Dazu zählt in der Regel das Aufwärmen von Speiseresten. Als Faustregel gilt, daß bei weniger als 500 Gramm die „Welle“ günstiger ist. Bei größeren Portionen sollte die Herdplatte zum Einsatz kommen. Herdplatte und Topfgröße müssen zueinander passen, möchte man keine Energie verschwenden. Ein Topf mit 15 Zentimeter Durchmesser auf einer Platte von 18 Zentimetern, vergeudet etwa 30 Prozent Energie. Man sollte vor dem Kauf eines Mikrowellengerätes genau überlegen, ob die Anschaffung sinnvoll ist. Otti

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