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Altenwerder: „Jetzt oder nie“

■ HHLA und Wirtschaftsbehörde reagieren erwartungsgemäß auf taz-Veröffentlichung: Hafenerweiterung nötiger denn je     Von Uli Exner

„Der Ausbau von Altenwerder ist jetzt noch dringender.“ „Altenwerder ist nötig zur Verwirklichung der Hafenentwicklungspolitik.“ „Wir müssen jetzt, jetzt, sonst geht es nicht mehr.“ Mit vereinten Kräften bemühten sich gestern Wirtschaftsbehörde und die städtische Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG (HHLA), jene Zweifel an der Notwendigkeit einer Hafenerweiterung auszuräumen, die ein von der taz hamburg veröffentlichtes Dossier eines HHLA-Mitarbeiters ausgelöst hatte.

HHLA-Vorstandsmitglied Hans Köhrs und der Leiter des Amts für Strom und Hafenbau Heinz Giszas widersprachen dabei allen zentralen Punkten des Dossiers. Es sei der HHLA nicht bekannt und könne daher „nicht aus kompetenter Quelle stammen“. Der HHLA-Mitarbeiter hatte die offizielle Version seines Unternehmens und der Wirtschaftsbehörde bestritten, daß die Hafenerweiterung wegen zukünftiger Unterkapazitäten bei Schiffsliegeplätzen und Containerstellplätzen notwendig sei. Auch die These, durch die Hafenerweiterung würden Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert, sei nicht haltbar.

Senatschef Henning Voscherau hatte nach der taz-Veröffentlichung eine gründliche Überprüfung der SPD-Position zur Hafenerweiterung angekündigt. Nicht nötig, meinen HHLA und Wirtschaftsbehörde. Und zwar weil:

1. Eine Verdopplung der Liegeplätze für tiefgehende Containerschiffe - wie im Dossier behauptet - im Hafen nicht möglich sei. Nach den bisherigen Gesprächen mit der Stadt würden die Umschlagunternehmen nur drei neue Liegeplätze bauen können. Gegenüber dem Hamburger Abendblatt hat ein Mitarbeiter der Wirtschaftsbehörde inzwischen jedoch bestätigt, daß die Verdopplung „rein technisch möglich“ sei.

2. Bestreiten HHLA und Wirtschaftsbehörde, daß auf der heutigen Hafenfläche Stellplätze für etwa fünf Millionen Containereinheiten (TEU) pro Jahr geschaffen werden können. Maximal seien 3,8 Millionen denkbar. Zu wenig, sagt die Hafenwirtschaft, künftig würden 4,2 Millionen TEU benötigt. Dies sei nur mit Altenwerder zu erreichen. Die der taz vorliegenden Zahlen (siehe Kasten) untermauern diese Meinung der Wirtschaftsbehörde allerdings nicht.

3. Widersprechen HHLA und Behörde zwar nicht der These des Dossier-Autoren, daß durch die Erweiterung „eher weniger Arbeitnehmer im Containerumschlag beschäftigt sein werden als heute“. Giszas und Köhrs betonen aber die Rolle Altenwerders als sogenanntes „Logistikzentrum“, in dem - auf dreiviertel der Erweiterungsfläche - „arbeitsplatzintensive Dienstleistungen“ angesiedelt werden sollen.

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