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Wieder mehr Arbeitslose

■ Konjunkturkrise schwächt Arbeitsmarkt weiter

Kein goldener Herbst für den Arbeitsmarkt in Bremen und Niedersachse: Wie das Landesarbeitsamt gestern in Hannover mitteilte, trieb die weiterhin flaue Konjunktur die Zahl der Arbeitslosen beider Länder im Oktober um 8.200 oder zwei Prozent im Vergleich zum Vormonat auf insgesamt 354.700 hoch. Die Erwerbslosenquote erhöhte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent. Im Vergleich zum Oktober 1992 gab es in Niedersachsen und Bremen sogar 76.200 oder 27 Prozent mehr Männer und Frauen ohne bezahlte Beschäftigung. Als Grund für die Verschlechterung wurde der fortgesetzte Personalabbau im verarbeitenden Gewerbe und in Teilbereichen des Dienstleistungssektors genannt.

In Bremen nahmen im Oktober sowohl Arbeitslosigkeit als auch Kurzarbeit zu. Die Erwerbslosenzahl wuchs um 700 oder zwei Prozent auf 38.100 an, im Vergleich zum Vorjahr waren das 19 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich — verglichen mit September — um 0,3 Punkte auf 12,9 Prozent, während sie im Oktober 1992 noch bei 10,9 Prozent gelegen hatte. Eine besseres Bild als im Vorjahr ergab sich nur bei den unter 20jährigen. Besonders schwer betroffen waren in Bremen zuletzt Ausländer. Die Arbeitskräftenachfrage schwächte sich auch im kleinsten Bundesland deutlich ab.In Niedersachsen war im Oktober 1993 nichts vom Trend der Vorjahre zu spüren, dem zufolge in diesem Monat die Arbeitslosenzahl nochmals absinkt. Stattdessen wuchs die Zahl um 7.400 oder zwei Prozent auf 316.500. Den Vorjahresstand überschritt sie um 29 Prozent. Die Quote lag bei 10,1 Prozent, gegenüber 9,8 Prozent im September und 8,0 Prozent im Oktober 1992. Besonders betroffen waren nach Ermittlungen der Arbeitsämter die Branchen Automobilbau, Elektroindustrie, Handel und Maschinenbau. Immerhin ging die Kurzarbeit in Niedersachsen von fast 80.000 auf gut 60.000 Betroffene zurück. Wieder waren Frauen mit einer Quote von 11,1 Prozent deutlicher von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer (9,3 Prozent). dpa

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