: Herdecke in Bremen?
■ Initiativen für mehr alternative Medizin
Heute abend trägt im Konsul- Hackfeld-Haus ein Dr. Jörn Klasen vor zum Thema „Die Krebskrankheit und ihre Behandlung aus anthroposophischer Sicht.“ Veranstalterin ist eine Initiative namens „Therapeutikum Bremen e. V.“, die seit zwei Jahren ein konkretes Ziel verfolgt: ein „Therapeutikum“ soll her, das ist eine Art Mischung aus Ärztehaus, Therapiezentrum und Kleinstkrankenhaus, wie es die Anthroposophen erfunden haben und wie man es sich z. B. In Hannover ansehen kann. Renate Dennerlein von der Initiative beschreibt das Therapeutikum als „Haus der Gesundheit“. Mitglieder des Vereins, der neben Veranstaltungen auch Mal-, Biographie- und Eurythmieseminare anbietet, sind Ärzte, Therapeuten und (ehemalige) Patienten, die „alle die Segnungen der anthroposophischen Medizin am eigenen Leibe erfahren haben“ (Dennerlein).
Im Publikum wird heute abend die gesundheitspolitische Sprecherin der Bremer Bürgerschaftsfraktion der Grünen, Christine Bernbacher, sitzen. Sie vertritt einen Kreis von Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern und Kunsttherapeuten, die darüber nachdenken, ob sich in Bremen eine Klinik nach dem Muster der vielgelobten Klinik in Herdecke installieren ließe. Das anthroposophisch orientierte Krankenhaus zieht Patienten aus der gesamten Republik an, die auf der Suche nach alternativen Heilmethoden sind — und ist darüber hinaus wirtschaftlich gesund. Als Nahziel strebt der Bernbacher-Kreis eine „ganzheitlich orientierte“ Station in einem bestehenden Bremer Krankenhaus an. In dem Zusammenhang ist der Referent heute abend besonders interessant: Klasen ist Arzt in Hamburg-Rissen am dortigen DRK-Krankenhaus, wo er just auf einer derartig modifizierten Station arbeitet. bus
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