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■ Der populäre KonzertführerDie Rückkehr der Teen-Idole

Frustriert, weil die Aufführung der „Carmina Burana“ im Schlachthof ausverkauft ist? Sie müssen aber deswegen noch lange nicht die Flippers in Oldenburg als Alternativprogramm akzeptieren. Icy Roads, seit ein paar Jahren Bremens agilstes Poprock-Quartett, zelebrieren die Veröffendlichung ihrer ersten CD auf dem hanseatischen Mini-Label Globe Records. Zwar klauen die Vier wie die Raben aus dem großen Fundus der Rock- und Pop- Geschichte, beweisen dabei aber Geschmack und setzen die gezockten Harmonien geschickt zu Neuem zusammen. Wer mitfeiern will, tue dies heute ab 20 Uhr im „New Tips“ in der Buchtstraße.

Auch am morgigen Freitag lohnt ein Abstecher zur Rock- Basis: Die Grey Flowers, Teenie-Idol aller Bremen-Norder, sind zurück. Die musikalisch durchaus seriösen Jungs um den süßen Thilo machen das, was früher an New Model Army und The Cure so schön war, nur besser. Ihr agressiver Indie-Gitarrenrock ist tanzbar, aber nicht blöd. In den Charts findet man die Norder mit den Mitsumm- Melodien noch nicht, dafür aber ab 20 Uhr zusammen mit Viola Crayfish im Jugendfreizeitheim Farge.

Die Boxhamsters, neben dem famosen Apfelwein der wichtigste Beitrag des Landes Hessen zur Punkszene, geben sich am Samstag, 20.11., die Ehre. Von der Iro-Göre bis zum gesetzten Berufsstudenten können sich alle auf den deutschsprachigen Konsens-Core einigen, wenn bei Parties um die Musik gestritten wird. Die neue, vierte LP, „Prinz ALbert“, ist wieder ein Meisterwerk des unpeinlichen Deutschpunks zwischen Poesie und Dosenbier und wird im Wehrschloß ab 20 Uhr vorgestellt.

Kein bißchen klein und überschaubar dürfte es dagegen am Montag, 22.11., werden, wenn Salt–n–Pepa zum Tanze laden. Allen Unken- und Eintagsfliegen-Rufen zum trotz bewies die poppige Girl-Rap-Formation Substanz und schüttelte seit „Push It“ einen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel. Musik, die selbst ansonsten finstere Radio-Programme erträglich macht - um die üblichen 20 im Aladin.

Wenn vier Jungs aus Oyten Dreiakkordpunk mit dünnem Gesang und der intelektuellen Tiefe einer Foto-Lovestory machen, nennt man das „doof“. Wenn vier Mädels aus Japan das Gleiche veranstalten, heißt es auf einmal „Kult“. Wie dem auch sei, Supersnazz muß man wohl in Kauf nehmen, wenn man am Dienstag, 23.11., Tar genießen will. Keiner fährt so monoton und gewaltig über das Griffbrett wie die blassen Knäblein aus Chicago – Brutalo-Rock der kantigen Sorte, garantiert gitarrensolifrei und überraschenderweise auch um 20 Uhr im Wehrschloß. Zufälle gibts... Lars Reppesgaard

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