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Benzin in der Elbe

■ Tankmotorschiff lief auf eine Sandbank

Das Bremer Tankmotorschiff „Ingeborg“, das am Sonnabend morgen auf der Unterelbe bei Wischhafen (Kreis Stade) auf eine Sandbank gelaufen war, wurde noch am Abend desselben Tages wieder freigeschleppt. Anschließend wurde die verbliebene Schiffsladung von knapp 800 Tonnen Leichtbenzin in ein anderes Schiff gepumpt. Nach Schätzungen der Wasserschutzpolizei liefen aber zuvor rund 150.000 Liter des Treibstoffes in die Elbe, nachdem ein Tank leckgeschlagen war.

Am Sonntag morgen wurde die „Ingeborg“ auf eine Hamburger Werft gebracht. Der 80 Meter lange Binnentanker war auf dem Weg von Hamburg nach Brunsbüttel aus bislang ungeklärten Gründen in Höhe der „Brammer Bank“ zwischen Freiburg und Wischhafen auf Grund gelaufen. Nach dem Unglück drohte das Schiff zunächst auseinanderzubrechen. In der Mitte war es wegen einer Anhöhe auf der Sandbank bereits eingeknickt.

Mit auflaufendem Wasser am Sonnabend nachmittag gelang es den Behörden, etwa 200 Tonnen Benzin aus dem Unglücksschiff in eine Schute zu pumpen. Damit wurde das Schiff soweit „erleichtert“, daß es bei Einsetzen des Hochwassers von zwei Schleppern von der Sandbank gezogen werden konnte.

Wegen des ausgelaufenen Benzins befürchten Umweltschützer verheerende Auswirkungen für das international bedeutsame Vogelschutzgebiet Hullen an der Niederelbe. Die Sonderstelle des Bundes für Ölunfälle in Cuxhaven sieht das anders und schließt eine Gefährdung für die Umwelt aus, weil das freigesetzte Benzin fast vollständig verdunstet sei. Und natürlich seien die BewohnerInnen der umliegenden Gemeinden zu keiner Zeit akut gefährdet gewesen. Die aber waren zuvor noch aufgefordert worden, wegen der explosiven Dämpfe jedes offene Feuer zu vermeiden. mac/lno

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