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Reparaturkonzepte stehen

Seit Mitte vergangener Woche liegt nicht nur für die Risse im sogenannten „austenitischen Stahl“ des Krümmeler Atommeilers, sondern auch für die im „ferritischen Stahl“ das Reparaturkonzept der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) vor. Wann die AKWs in Krümmel und Brunsbüttel - für das es ebenfalls ein Sanierungskonzept gibt - wieder ans Netz gehen, bleibt aber weiter ungewiß. „Vor der abschließenden Prüfung werden wir keinen Zeitpunkt nennen“, betont Kiels Energieminister Möller.

Zwar zeigten die vorliegenden Reparaturkonzepte „in die richtige Richtung“, doch verlange sein Ministerium hohe Sicherheitsstandards von den HEW. Möller: „Beide Atommeiler gehen nur mit einer Stahlart ans Netz, bei der betriebsbedingte Risse unmöglich sind “.

Doch ob das Brunsbüttler Reparaturkonzept diese Bedingungen erfüllt, darf bezweifelt werden. Krümmel-Geschäftsführer Werner Hartel räumte am Wochenende ein, daß der marode Austenit-Stahl des Atommeilers durch eine Stahlart ersetzt werden soll, die fast im Detail dem Werkstoff ähnelt, der in Krümmel verarbeitet wurde und nun ebenfalls Schweißnaht-Risse aufwies. Lediglich der Kohlenstoff-Gehalt des Stahls sei im Vergleich zu dem in Krümmel „etwas abgesenkt“ worden.

Immer mehr ins Zwielicht geraten bei der Diskussion um die abgeschalteten Riß-Reaktoren die HEW und der norddeutsche TÜV. So konnte Kiels Energieminister Klaus Möller am Freitag in Geesthacht die Frage der „Bürgerinitiative Leukämie in der Elbmarsch“ nicht beantworten, warum der TÜV bei seinen jährlichen Detail-Inspektionen beider Kraftwerke nie einen einzigen der jetzt gefundenen Risse entdeckte. Und Möller kritisierte, daß die HEW, per Satzung auf den Atomausstieg verpflichtet, sich in den Verhandlungen mit ihm geweigert hätten, die Riß-Reaktoren für immer abzuschalten: „Die wollten unbedingt wieder ans Netz“. Eine besonders unrühmliche Rolle habe im Konflikt zwischen Kiel und den HEW der Aufsichtsrat des Energieunternehmens gespielt: „Die haben ihren Vorstand ermuntert, zu prüfen, ob rechtliche Schritte gegen die mit der Sicherheitsprüfung einhergehende Stillegung möglich sind“. Diese Behauptung wirft die Frage auf: Welche Rolle spielte dabei der Vorsitzende des Aufsichtsrats, der Hamburger Umweltsenator und selbsternannte Atom-Aussteiger Fritz Vahrenholt. mac

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