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900 Blockadetage

■ Symposium zur Blockade Leningrads

Vor dem Hintergrund eingekesselter bosnischer Städte jährte sich vorgestern zum 50. Mal der Tag, an dem die Sowjetarmee den Belagerungsring der deutschen Wehrmacht um Leningrad durchbrach. Während der 900 Blockadetage starben über eine Million Menschen durch Hunger, Kälte und Bomben.

Damals, im September 1941, zogen Soldaten der faschistischen Wehrmacht den Belagerungsring um die Millionenstadt an der Newa zu. Sie hofften, dadurch würde sich die Leningrader Bevölkerung in Kürze ergeben.

Der „Verein für Kontakte zu den Ländern der ehemaligen Sowjetunion e.V.“ möchte heute im Rathaus Schöneberg mit einem Symposium diese „einmalige Katastrophe in der Geschichte“ in Erinnerung rufen. Um 16 Uhr spricht der Historiker Peter Jahn über die „Planung zur Vernichtung einer europäischen Metropole“. Der St. Petersburger Schriftsteller Daniil Granin wird das Leben und den Widerstand in der belagerten Stadt beschreiben. In Anschluß daran werden Gedichte von SchriftstellerInnen vorgetragen, die während der Blockade in der Stadt an der Newa lebten und starben. Ab 18.30 Uhr können Fragen an Zeitzeugen gestellt werden, darunter auch an zwei jüdische Emigranten, die jetzt in Berlin leben. Am Sonntag um 12 Uhr zeigt „Kontakte e.V.“ in der Filmbühne am Steinplatz den Film „Blockade“ von Thomas Kufus, der sich anschließend zum Gespräch stellt. mhö

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