: Bullendemo gegen Hackmanns Rotstiftpolitik
“Hacki Baby – wir kommen!“: Gegen die geplanten Sparmaßnahmen bei der Hamburger Polizei haben gestern 100 PolizistInnen – davon viele ZivilfahnderInnen – vor der Innenbehörde demonstriert. Zu dem Protest hatte die konservative Polizeigewerkschaft (PG) aufgerufen. Grund: Die 140 Frauen und Männer starke direktionsübergreifende Fahndungsgruppe soll aufgelöst werden. Auf einem Sarg war zu lesen: „Wir tragen die Innere Sicherheit zu Grabe.“
Die Auflösung der Einheit ist die Idee einiger Polizeiführer, nachdem Innensenator Werner Hackmann der Bullerie ein Sparpaket abverlangt hat. Tenor: „Sparen und mehr Präsenz vor Ort.“ Die 140 FahnderInnen sollen künftig auf die Wachen aufgeteilt werden und dort zum Teil uniformiert im Streifendienst eingesetzt werden. Nach Auffassung von PG-Vize Joachim Lenders ein Schuß in den Ofen: „Dadurch, daß die Beamten künftig in Uniform auf Streife gehen, ist kein Beamter mehr auf der Straße und wird kein Funken mehr Sicherheit erzielt“. Sicherheit würden bald nur noch diejenigen bekommen, die sich Schwarze Sheriffs leisten könnten.
Die Fahndungsgruppe rühmt sich , daß sie im vorigen Jahr 3000 Festnahmen getätigt habe. Der Geschäftsführer der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Dieter Schöneck: „Die effektive Arbeit der Fahndungsgruppe darf nicht kaputtgemacht werden.“
Kai von Appen
Foto: kva
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