: Lokalkoloratur
Er ist doch einer unserer Liebsten, Hermann Josef Rauhe (63), der Gotthilf Fischer für die höheren Stände. Als Musiktheater-Hans Dampf und Obervernetzer im Kulturbild unserer Stadt so wenig wegzudenken wie Heidi Kabel oder Uwe Seeler, Justus Frantz oder Arp Schnitger. Und ebenso überall dabei und dann noch schnell zum Organisationskomitee für den nächsten Evangelischen Kirchentag bzw. das Turnfest allhier. Gerade wurde er, der Präses der Musikhochhochschule und Mittler zwischen der Ernst- und Unernstmusik, als „Power-Prof aus Pöseldorf“ aus dem Einerlei hervorgehoben. Musik-Geschäft gerühmt. Prestizissimo sei sein Lebenswandel mit 36-Stunden-Arbeitstag, Gymnastik (“ausgiebiges Gähnen“), Frühstück (“selbstgebackenes Schwarzbrot“) oder Morgenspaziergang (die Harburger Berge rauf und runter). Neben der deutschen Volksmusik unter besonderer Berücksichtigung des vier- bis vielstimmigen Abgesangs des sog. „Deutschland-Liedes“ steht im für den umtriebigen Hermann besonders auch die Pflege der Prominenz und ihrer Lieblingsmusiken im „Atlantik“ auf dem Programm, wenn ihm dann auch schon die Äuglein zufallen. Und auch sonst immer zur Stelle, als z.B. Karajan ein Schlagzeug bei dem Hobby-Schlagzeuger orderte oder wenn er im Schlaf schon komponiert. Kraft gibt ihm vegetarische Kost in Form eines Salats mit Jogurtsoße samt einem Erdapfel. Soweit der spitzenmäßige Tag von Hermann Rauhe, an dem sich manch fordernder Gewerkschafter oder Musikliebhaber ein Beispiel nehmen sollte!
Kurt Hansen
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