■ Auftanken in Schönefeld: Pilotversuch
Eine geniale Idee! Berlin hat Chancen, ein weiteres Mal in die Annalen der zivilen Luftfahrt einzugehen. Dank der Pläne der Berliner Flughafengesellschaft (BBF), bei Flügen zu den Kanarischen Inseln nach dem Start in Tegel noch einen Halt in Schönefeld einzuschieben, muß die Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs um ein Kapitel erweitert werden.
Mit dem zukunftsträchtigen Pilotversuch wird Berufspendlern eine Möglichkeit geboten, den Weg von der Wohnung im Norden zur Arbeit im Süden Berlins in kürzester Zeit zurückzulegen. Mit dem Flugzeug wird diese Strecke nur noch rund zwanzig Minuten dauern. Die S-Bahn ist dagegen eine lahme Schnecke. Wer die Distanz von Tegel nach Schönefeld mit dem schienengebundenen Nahverkehr in weniger als einer Stunde schafft, hat Glück gehabt. Richtungweisend auch der Service, den moderne Großraumflugzeuge zu bieten in der Lage sind. In welcher S-Bahn der Berliner Verkehrsbetriebe werden Sekt und kleine Häppchen gereicht?
Allerdings, und dies sei der Flughafen Holding ins Stammbuch geschrieben, müssen sich die Preise in vernünftigem Rahmen bewegen, wenn das Flugzeug gegenüber S-Bahn und Auto auf der Kurzstrecke konkurrenzfähig sein soll. 3,50 Mark für ein Ticket sind genug. Sonst wird niemand auf den öffentlichen Personenflugverkehr umsteigen.
Recht und billig ist es auch, wenn privaten Fluggästen die gleichen Konditionen eingeräumt werden wie den Airlines: Die Landegebühren soll die BBF tragen. Hannes Koch
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