: Ab in die Braune Tonne
■ Extra-Tonne für rechtsradikalen Müll
Plastikmüll kommt in die gelbe Tonne, organische Abfälle in die grüne. Postwurfsendungen sowie Flugblätter mit rechtsradikalem Inhalt dagegen gehören in die braune Tonne. Das meint zumindest eine Winterhuder Initiative, die sich angesichts zweier Wahlen in diesem Jahr in Hamburg (Europawahl/Bundestagswahl) so ihre Gedanken gemacht hat. Ergebnis: die Idee mit der „braunen Tonne“.
Auch in diesem Jahr werden die rechten Parteien wieder versuchen, die Wahlkämpfe zu nutzen, um über Wahlkampfkostenerstattung ihre rechte Propaganda unter das Volk zu bringen. Wie in den letzten Jahren werden sie dazu auch Briefsendungen benutzen, die jedermann und jedefrau schon im Kasten hatte.
Dies will die Initiative „Braune Tonne“ nicht mehr einfach hinnehmen. Sie hat deshalb vor, während des Wahlkampfes im Rahmen von Kundgebungen, Aktionen und Büchertischen in verschiedenen Stadtteilen die „Braune Tonne“ aufzustellen. Dort können die BürgerInnen dann den braunen Müll abgeben .
Daß nicht alle diese Initiative befürworten, zeigte sich in den letzten Tagen. Plakate, die vor allem in Winterhude geklebt wurden, sind abgerissen worden. Ein Vorbereitungstreffen von Interessierten der Initiative am vergangenen Montagabend, konnte nach Drohungen nur unter Polizeischutz stattfinden. Für den Aktionskreis „Braune Tonne“ war die Bedrohung „durchaus ernst zu nehmen“. Bernardo Stein
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen