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Giftwolke über der Elbe

■ Chemieunfall bei Bayer ins Brunsbüttel

Chemieunfall im Brünsbüttler „Bayer AG“-Werk: Aus einem Kesselwagen sind gestern morgen rund 10 Liter hochkonzentrierte Schwefelsäure ausgelaufen, die eine giftige Wolke über der Elbe bildeten. Zwei Feuerwehrleute sowie zwei Polizeibeamte wurden verletzt.

Das Leck war von Arbeitern gegen 6.50 Uhr entdeckt worden. Aus einem Kesselwagen der Bundesbahn, der „Oleum“ (hochkonzentrierte Schefelsäure) geliefert hatte, tropfte die ätzende Flüssigkeit heraus. Die alarmierte Werksfeuerwehr legte unverzüglich einen Wassermantel über den Kesselwaggon, um das weitere Ausbreiten des Gases zu verhindern. Bei diesen Maßnahmen wurden zwei Werksfeuerwehrleute leicht verletzt.

Trotzdem konnten die Werkslöscher nicht verhindern, daß sich eine Gaswolke bildete, die über die Elbe Richtung Niedersachsen trieb. Die Brunsbüttler Polizei sperrte daraufhin das Bayer-Werksgelände hermetisch und weiträumig ab. Dabei erlitt ein Beamter Verätzungen, mußte sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Ebenfalls leichte Verletzungen erlitt ein niedersächsische Polizist, der sich zu nahe an die Giftwolke wagte, bevor sich diese angeblich in unbewohnten Gefilden der niedersächsischen Elbmarsch verflüchtete.

Nach Angaben der Itzehoer Polizei dauerten die „gefahrenabwehrenden Maßnahmen“ am Abend noch an. Die Werksfeuerwehr versuchte, die gefährliche Brühe in einen anderen Kesselwagen umzupumpen. Nach Angaben der Bayer AG bestand für die Bevölkerung durch die Wolke zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.

Kai von Appen

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